Zombiefilme – Warum das Genre immer noch angesagt ist

Anzeige – Netflix und andere Streamingdienste bringen neue und alte Filme und Serien in die heimische Wohnstube. Was mir dabei aufgefallen ist: Filme über Zombies sind nach wie vor gefragt. Dieser Trend ist mittlerweile seit fast 20 Jahren ungebrochen. Erlebten die Zombiefilme vor allem in den 1970er Jahren einen Boom (allen voran John Romeros Klassiker “Dawn of the Dead”), war es für lange Zeit still um das Genre des Zombiefilms geworden.

Im Jahr 2003 kam ein neuer Film in die Kinos, der das Genre wiederbelebte: Die Rede ist von “28 Days Later”. Ein Jahr darauf folgte das Remake von “Dawn of the Dead”. Bis heute ist der Trend ungebrochen, nicht zuletzt durch die Serie “The Walking Dead”, welche sogar einen eigenen Ableger hervorgebracht hat. Aber woran liegt es, dass gerade in unserer kurzlebigen Zeit, die Nachfrage nach dieser Art von Filmen zugenommen hat? Ein Erklärungsversuch…

Filme und Serien sind stets ein Spiegel der Zeit. Zombiefilme spiegeln die Ängste und die Unsicherheit der Bevölkerung wider. Gesellschaftliche Konventionen, die oft seit Jahrhunderten bestanden, werden innerhalb von wenigen Jahren auf den Kopf gestellt. Viele Menschen haben auch Angst vor den Folgen unseres Zusammenlebens: Sei es die Angst, dass eine Krankheit die Zivilisation vernichtet oder ein Krieg: Bei vielen herrscht eine negative Grundstimmung vor.

Ein Zombiefilm kann dabei genau diese Endzeitangst projizieren: Der Mensch ist allein in einer Welt, die nur eines will – ihn vernichten. Mitmenschen sind zu Monstern geworden. Manche sehen darin eine, wenn auch überspitzte, Darstellung der aktuellen Verhältnisse. Gesichtslose Großkonzerne reduzieren Individuen zu reinen Bilanzposten, jeder Kollege sägt am eigenen Stuhl.

Diese Sicht ist, zugegebenermaßen, ein wenig extrem, könnte aber den Trend erklären. Frühere Phasen von Ängsten wurden auch in Filmen dargestellt. Ein Beispiel sind Filme wie “The Day after”, der zur Zeit des Kalten Krieges die Ängste der Menschen vor einem alles vernichtenden Atomkrieg symbolisierte.

Ein weiterer Punkt, der dazu führt, dass Zombiefilme im Vergleich zu früher einem breiteren Publikum zugänglich wurde, ist deren Qualität. Bei aller Liebe zu alten Filmen, aber die ersten Zombiefilme glänzten nicht gerade mit Charakterentwicklung oder glaubwürdigen Dialogen. Moderne Zombiefilme und -serien hingegen sind auf mehreren Ebenen angesiedelt. Der Kampf gegen Zombies ist nicht die einzige, sondern die Helden müssen sich auch gegen den Hunger, Durst, Verletzungen und andere Menschen behaupten. Dies rückt den Fokus auf Zombies in den Hintergrund und macht diese Filme zu interessanten, mehrschichtigen Erzählungen.

Wer sich über neue Zombiefilme informieren möchte, der findet diese auf der verlinkten Webseite. Informationen zum Film, Trailer und auch, auf welchem Streamingdienst man diesen findet, kann der geneigte Leser in Erfahrung bringen.

Und mein persönlicher Lieblings-Zombiefilm? Das Remake von “Dawn of the Dead” aus dem Jahre 2004, wenn es um langsame Zombies geht und “World War Z” wenn es um Filme mit der schnellen Zombiesorte geht.