Hier finden Sie die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen, die ich in meinen Seminaren zu hören bekomme.
Was ist Speed-Reading?
Speed-Reading ist eine Sammlung von Übungen, die Ihnen dabei helfen werden, Ihre Lesegeschwindigkeit zu erhöhen und das Textverständnis zu erhalten oder sogar zu verbessern.
Das grundlegende Prinzip beim Training ist: bei Geschwindigkeiten zu lesen, die für Ihr Gehirn zu schnell sind. Dadurch wird es überfordert und es wird eine „Anpassungsreaktion“ ausgelöst. [asa]3499167832[/asa]
Auf diesem Weg wird die Lesegeschwindigkeit schrittweise nach „oben“ verschoben, ohne dass man es wirklich bemerkt. Man liest einfach schneller, weil man es als normal empfindet so zu lesen. Daher ist Schnelllesen keineswegs anstrengend. Es wird nur die Empfindung für das Tempo, was man als „normal“ empfindet, mit jeder Trainingseinheit gesteigert.
Wie lange muss ich trainieren, damit ich deutlich schneller lesen kann?
Diese Frage kann man nicht eindeutig beantworten, denn der Erfolg ist von Leser zu Leser unterschiedlich. Manche beißen sich in den ersten Stunden die Zähne aus und machen dann einen großen Sprung. Andere dagegen kommen Schritt für Schritt voran.
Eins lässt sich jedoch sicher sagen: Wenn Sie 5 bis 10 Stunden in das Metronomtraining investieren, dann wird das deutliche Spuren hinterlassen und sie werden garantiert viel schneller lesen können. Das Training müssen Sie natürlich nicht am Stück absolvieren. 20-30 Minuten-Einheiten reichen völlig aus.
Welche Geschwindigkeiten sind erreichbar?
Eine Geschwindigkeit von 300-400 WPM ist für die meisten Kursteilnehmer erreichbar, das hat die Erfahrung gezeigt. Dies gilt zumindest für die, die bereits vorher flüssig und fehlerfrei lesen können.
In den Bereichen über 400 wird das Training etwas langwieriger sein und manche werden auch an ihre Grenzen stoßen. [asa]3442168481[/asa]
Ich habe jedoch auch begabte Leser in meinen Kursen gehabt, die nach nur einem Tag mit 700-900 WPM lesen konnten. Dies haben Sie aber nicht dem Training zu verdanken, sondern es ist eine besondere Begabung die bei solchen Menschen bereits vorhanden ist. Sie haben sich bisher nur nie getraut es auszuprobieren so schnell zu lesen.
Woher weiß ich, wann ich mein Ziel erreicht habe?
Die schnellste Möglichkeit das zu messen ist, indem Sie sich einen Artikel aus einer Online-Zeitung in ein Textverarbeitungsprogramm wie Word kopieren. Sie können die Wörter mit einer speziellen Funktion zählen lassen. Drucken Sie den Artikel aus und dann messen Sie beim Lesen einfach Ihre Zeit.
Mit Büchern funktioniert das nicht so gut, denn dort die Wörter zu zählen ist äußerst umständlich. Manche Trainer zählen die durchschnittlichen Wörter pro Zeile und dann multiplizieren Sie das Ergebnis mit der Anzahl der gelesenen Zeilen. Ich empfehle das nicht, denn ich habe mir mal die Mühe gemacht dies bei einem Text in einem Buch probiert. Dann habe ich einzeln die Wörter gezählt und kam zu einen stark abweichenden Ergebnis.
Wie lange sollte das Training sein und wie oft sollte ich üben?
Auch das ist immer abhängig von den Neigungen und Veranlagungen der Menschen. Ich sage immer: Jede Minute Training ist eine Investition, die sich auszahlt. Trainieren Sie wann immer Sie können, selbst wenn es nur kurze Einheiten sind.
In der Fahrschule spielt es auch keine so große Rolle, ob Sie Ihre Fahrstunden innerhalb von 3 Wochen oder von 6 Wochen absolvieren. Im Endeffekt brauchen die meisten trotzdem ca. 30-35 Stunden bis zur Prüfung.
Kann ich BPM in WPM umrechnen?
Eine Umrechnung in BPM ist näherungsweise möglich aber sie gilt immer nur für ein bestimmtes Buch. Die Umrechnung können Sie behelfsmäßig mit dieser Formel durchführen:
Zählen Sie die durchschnittliche Anzahl der Wörter pro Zeile des Textes. Ermitteln Sie diese Zahl für ca. 10-20 Zeilen. Addieren Sie die Anzahl der Wörter pro Zeile. Teilen Sie anschließend die Summe der Wörter durch die Anzahl der gezählten Zeilen.
Ein Beispiel:
Wörter pro Zeile bei 10 ausgewerteten Zeilen: 6-7-7-8-5-7-9-4-7-8
Die Summe ist: 68
Der Durchschnitt ist: 6,8 Wörter pro Zeile (Formel: 68 / 10)
Wenn Sie nun eine Minute lang bei 80 BPM eine Zeile pro Takt lesen, dann werden Sie in einer Minute natürlich 80 Zeilen lesen. Da Sie pro Zeile 6,8 Wörter lesen, haben Sie nach Ablauf der Minute mit genau 544 WPM gelesen (80 * 6,8 = 544 WPM).
(Wie bei den Fragen weiter oben bereits erwähnt, ist diese Methode sehr ungenau. Ich habe einmal die Wörter eines Textes im Buch einzeln nachgezählt und kam zu deutlich unterschiedlichen Ergebnissen.)
Bitte beachten Sie jedoch:
Wenn Sie ein Buch mit einer Schlagzahl von 80 BPM lesen, dann ist diese Zahl nur für dieses Buch aussagekräftig. Ändert sich jedoch die Spaltenbreite oder die Schriftgröße, dann müssen Sie die Rechnung ein weiteres mal ausführen.
Das bedeutet daher nicht, dass Sie langsamer lesen, wenn Sie bei einem anderen Buch auf 70 Schläge pro Minute wechseln müssen. Wenn es breiter ist, eine kleinere Schrift verwendet oder beides, dann ist das völlig normal.
Ist Speed-Reading für alle Texte geeignet?
Hier gibt es ein klares Nein – Sie können nicht jedes Buch schnell lesen. Die Lesegeschwindigkeit muss sich immer dem Schwierigkeitsgrad des Textes angleichen.
Ich habe es mal mit einem Gesetzestext probiert und war absolut chancenlos. Bei manchen Sachen, da muss man sich quasi durch jede Zeile einzeln durchkämpfen. [asa]3981093615[/asa]
Speed-Reading funktioniert für leichte Texte sehr gut, für schwere Texte nicht so gut. Der Vorteil ist jedoch, dass man als Schnellleser zumindest die Wahl hat zwischen: schnell und langsam und spart sich bei vielen Texten viel Zeit. Ein normaler Leser kann nur langsam und braucht immer lange.
Hilft Speed-Reading beim Merken von Textinhalten?
Speed-Reading ist keine Memoriertechnik, sondern nur eine Methode um schneller zu lesen. Sie werden die Inhalte von Büchern langfristig gesehen ähnlich schnell vergessen, wie vor dem Training.
Durch das visuell-emotionale Lesen kann Ihr Langzeitgedächtnis etwas mehr behalten, aber eine gravierende Verbesserung wird es nicht geben.
Wenn Sie sich Inhalte von Büchern langfristig merken möchten, dann müssen Sie sich noch etwas in der Welt der Gedächtnistechniken umsehen. Wie es der Zufall will, habe ich genau hierzu auch einige Seiten. Als Stichworte möchte ich Ihnen jedoch ein paar Tricks mitgeben. Schauen Sie sich mal bei Gelegenheit die Loci-Methode, den Gedächtnispalast und das Major-System an.
Sind Speed-Reading und Querlesen das Gleiche?
Nicht immer – ist ein wenig Definitionssache. Querlesen ist nach meinem Verständnis dazu da, um den Roten Faden eines Textes zu erfassen und nach Passagen zu suchen mit den wichtigen Informationen.
Beim Speed-Reading dagegen wir jedes Zeile und jedes Wort erfasst. ABER!! Es gibt auch beim Speed-Reading mehrzeilige Lesetechniken, die das gleiche erreichen sollen, wie das Querlesen. Über die Begriffe kann man sich daher streiten.
Einigen wir uns darauf, dass Speed-Reading als eine Teilmenge einige Techniken enthält, die dem ähneln, was man Querlesen nennt. Im Vordergrund steht jedoch das einzeilige Lesen, wo jedes Wort wahrgenommen wird.