Warum viele Industrie-Magnete aus China kommen

Magneten befinden sich schon seit über 1.000 Jahren im Dienste der Menschheit. Ihre besonderen Eigenschaften trugen in hohem Maße dazu bei, dass sich die Seefahrt so entwickelte, wie sie es tat. Ob Christopher Columbus ohne Kompass nach Amerika gesegelt wäre? Möglicherweise nicht. Mittlerweile sind Magneten in der Industrie ein wichtiger Bestandteil technischer Apparaturen. Viele von ihnen kommen aus dem Reich der Mitte. Wir erklären, warum das so ist.

Warum wichtige Magnet-Lieferanten aus China kommen

Magnetische Eigenschaften treten nur bei bestimmten Stoffen auf. Es sind vor allem relativ seltene Metalle, die man nicht in Massen findet. Einige davon sind besser geeignet, um als Dauermagnet zu fungieren, andere sind es weniger gut. Einer der wohl leistungsfähigsten Stoffe ist wohl Neodym. Es gibt aber auch noch einige andere rare Materialen, die ebenfalls gut sind. Was haben sie alle gemeinsam?

Sie werden aus den sogenannten seltenen Erden gewonnen. Das sind extrem rare Metalle, die es fast ausschließlich in China gibt. Früher durfte das Material aus der Volksrepublik als Rohstoff exportiert werden. Heute ist das anders. Die Regierung legt viel Wert darauf, dass keine unverarbeiteten, seltenen Erden mehr ausgeführt werden, sondern dass Forschung, Entwicklung und Herstellung vor Ort angesiedelt bleibt. Das sichert dem Land eine Vormachtstellung in einer wichtigen Schlüsselbranche.

Aus diesem Grund ist es heute so, dass fast jeder Magnet im Bereich der Industrie ein China Magnet ist. In Deutschland geht man davon aus, dass sich dadurch auf Dauer eine Monopolstellung ergibt, weil Magnethalbzeug und Magneten irgendwann nur noch von dort kommen könnten.

Jedenfalls hat sich in China aus dieser Hinsicht viel getan. Zahlreiche Hersteller sind in diesem Segment entstanden und viele Firmen bieten Magneten in den unterschiedlichen Ausführungen an. Beruhigend für die Käufer ist, dass sich das technische Level auf einem sehr hohen Niveau befindet. Gute Qualität ist reichlich vorhanden.

 

In welchen Produkten kommen Magneten vor?

Neodym ist dem Durchschnittsbürger kaum bekannt. Selbst denen nicht, die in Chemie gut aufgepasst haben. Umso wichtiger ist es zu betonen, dass es in sehr vielen Produkten enthalten ist. Vor allem in den Motoren der meisten kabellosen Werkzeuge wird es gerne eingesetzt. Denn dort gibt es keinen Stromanschluss, der ein starkes Magnetfeld erzeugen kann. Daher müssen Dauermagneten aushelfen. In Computern sind sie wichtig, damit die Festplatte mit Daten beschrieben werden kann. Darüberhinaus gibt es sie in Dutzenden Produkten.

 

Wie entwickeln sich die Preise?

Nachdem es sich quasi um eine Monopolstellung handelt, könnte man davon ausgehen, dass das zu völlig überhöhten Preisen am Markt führt. Zum Glück ist es nicht so. Die USA haben versucht in Südamerika einige Projekte voranzutreiben, bei denen Quellen für seltene Erden erschlossen werden sollten. Als das bekannt wurde, sank sofort der Preis am Weltmarkt. Daraufhin wurden die Projekte eingestellt – mangels Rendite. Es ist also davon auszugehen, dass keine übertriebenen Preiserhöhungen stattfinden werden. Denn zum Glück gibt es noch unerschlossene Reserven auf der Welt, auf die man im Notfall zurückgreifen kann.