An den Finanzmärkten zu investieren bedeutet für den Normalbürger den Kauf von Aktien, Fonds, Anleihen oder Zertifikaten. Hin und wieder vielleicht mal einen Optionsschein, aber das ist schon eher exotisch. Doch das Problem an diesen Finanzprodukten ist, dass sie nicht immer den Regeln der Makroökonomie gehorchen, sondern Objekte für kleinste Spekulationen sind. Spekulationen auf einem Niveau, bei dem man sagen könnte, dass es sich um eine Seifenoper handelt. Eine Nachrichtenmeldung über den Fehltritt des CEO und schon brechen Kurse ein. Eine gute Quartalsbilanz und schon kaufen die Leute wie verrückt. Zudem gehen Firmen teilweise deshalb zugrunde, weil das Management sich als unfähig erweist. Wer keine Lust auf solche Probleme hat, der solle mal einen Blick auf die Forex werfen.
Was ist die Forex?
Häufig hört man Forex-Handel und geht davon aus, dass die Forex ein Börsenplatz ist. So wie die Walls Street in New York oder die Börse Frankfurt, Tokyo usw. Doch dem ist nicht so. Forex heißt nur Foreign Exchange und ist eine Bezeichnung für den Währungsmarkt. Das heißt, Forex-Trading beinhaltet den Handel mit Devisen.
Was ist der Unterschied zur normalen Börse?
An den Börsen gibt es Tage, wo einfach weniger Menschen Aktien Nachfragen. An solchen Tagen sinken die Kurse. Zudem sind die Erfolge von Unternehmen von kleinen Erschütterungen am Markt beeinflussbar. Ein Skandal lässt Kurse einbrechen. Eine schlechte Nachricht lässt Kurse stürzen. Eine Studie zur Zukunft einer Technologie lässt Kurse wiederum explodieren. usw.
Der Aktienmarkt ist zum Teil äußerst volatil. Er wird beeinflusst von den Erwartungen der Anleger dazu, wie sich die Zukunft entwickeln wird. Und diese kann sich durch tägliche Nachrichtenmeldungen immer wieder ändern. Häufig sind diese Reaktionen maßlos überzogen.
Immer wider kommt es zudem zu plötzlichen Crashs. Fünf Prozent Minus oder zehn Prozent. Warum? Weil in großer Investor ein Aktienpaket abgestoßen hat. In dem Fall liegt das daran, dass die Marktkapitalisierung so niedrig ist, dass ein kleiner Betrag ausreicht, um die Werte ins Wanken zu bringen.
Beim Handel mit Währungen ist das anders. Es gibt natürlich auch Forex-Signale, die den Kurs einer Währung beeinflussen. Aber sie sind deutlich seltener. Dort sind es mehr die Themen, wie zum Beispiel der Leitzins eins Landes. Oder, dessen Wirtschaftspolitik. Die Liquidität an diesem Markt ist riesig. Ein einzelner Spekulant oder ein einzelner Großanleger können hier keine Schwankungen auslösen. Dafür ist das weltweite Handel zwischen den verschiedenen Währungsräumen einfach viel zu groß im Volumen.
Zudem gibt es keine Handelsplätze, die irgendwann zumachen und wieder auf. Währungen lassen sich ohne Schließzeiten jederzeit kaufen und verkaufen.
Wie handelt man an der Forex?
Es gibt Handelsplätze für Währungen. Zu diesen erhält man Zugang über sogenannte Broker. Sie ermöglichen es zu traden. Und das langfristig oder aber auch als Daytrader. Möglich wird das heute auch auf dem Smartphone, mit Hilfe von Trading Apps, wie diese hier:
Mit einem solchen Anwendungen können Sie jederzeit am Markt Teilnehmen. Dabei kaufen Sie nicht wirklich eine Währung, sondern nur Zertifikate (CFD) über Währungen. Also sie handeln Kaufrechte und Verkaufsrechte zu einem bestimmten Datum. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit auch gehebelte Deals einzugehen. Allerdings gibt es dabei ein Risiko. Kontrakte müssen erfüllt werden. Wenn Sie eine Garantie gegeben haben zum Zeitpunkt X eine bestimmte Menge an Dollar oder Yen zu einem Preis zu kaufen, dann müssen Sie den Deal erfüllen. Riesige Gewinne und riesige Verluste sind möglich, wenn Währungen plötzlich gr0ße Veränderungen in ihrem Wert durchmachen.
Solche Apps sind vielseitig einsetzbar. Sie erhalten nicht nur die Möglichkeit zu kaufen und zu verkaufen. Sie bekommen Analysen und Trendchart. Zudem gibt es einen Forex Calculator, mit dem Sie sich Gewinne und Verluste für verschiedene Szenarien durchrechnen lassen können. Hier im Video können Sie sich ansehen, wie das funktioniert:
Forex Trading – worauf achten?
Auch wenn Währungen nicht ganz so volatil sind wie Aktien, gibt es doch auch in dem Bereich wichtige Entscheidungen. Die meisten davon finden Sie im Forex Kalender enthalten. Dort gibt es eine Auflistung von Ereignissen, die sich auf den Kurs einer Währung auswirken. Häufig sind das Ereignisse, wie zum Beispiel die Zinsentscheide der Nationalbanken. Aber auch solche Dinge, wie die Veröffentlichung von Arbeitslosenzahlen oder der Index der Einkaufsmanager spielen eine Rolle. Sie deuten darauf hin, wie sich eine Volkswirtschaft gut entwickelt. Und dies wiederum beeinträchtigt die Stärke einer Landeswährung.