Die richtige Finanzvorsorge treffen

Es gibt eine grundsätzliche Regel, die man im Umgang mit Versicherungen beachten muss: Die Produkte, für die man die meiste Werbung sieht, das sind die, an denen der Versicherer am meisten verdient. Diese sind dadurch für die meisten Menschen unvorteilhaft.  Welche sind das?

Welche Versicherungen sind häufig Abzocke?

Jedes mal, wenn man einen Versicherungsvertreter trifft, dann bekommt man die gleichen Tipps: Berufsunfähigkeitsversicherung, Kapital-Lebensversicherung und Riester Rente. Das sind auch die Produkte, bei denen man die meiste Werbung im Fernsehen sieht. Immer, wenn das so ist, sollte man als Kunde skeptisch sein.

Bei Berufsunfähigkeitsversicherungen zum Beispiel heißt es, dass 60-70% der Policen auszahlen im Schadensfall. Die anderen nicht. Wie kann das sein?

Es gab mal einen Fall, da hat jemand bei einer Firma für Entrümpelung in Berlin gearbeitet. Er wurde krank, konnte sich kaum bewegen und heben usw. Die Versicherung hat nicht gezahlt, weil sie die ärztlichen Diagnosen angefochten haben. Dieses Vorgehen hat System. Gegen jedes Gutachten wird ein Gegengutachten eingereicht. So lange, bis die Versicherten einfach kein Geld haben, um den Prozess weiter zu führen. Und das, obwohl sie in vielen Fällen vermutlich recht bekommen würden. Hier siegt das Kapital gegen die Gerechtigkeit. Früher hat der Mitarbeiter bei Haushaltsauflösungen in Berlin mitgewirkt und so seiner Familie die finanzielle Sicherheit geboten. Jahrelang wurden Prämien in die Versicherung eingezahlt. Wenn man sie braucht, ist sie nicht da. Das eingezahlte Geld ist dann einfach weg.

Gleiches gilt für Riester Renten. Angeblich so rentabel, weil Vater Staat mit einbezahlt. Das Problem ist nur, dass die Versicherungen davon viel kassieren. Die Rendite ist bei den meisten Verträgen negativ. Man muss schon über 90 Jahre alt werden, damit sich dieses Produkt lohnt. Oder, wenn man viele Kinder hat. Dann wird die Förderung tatsächlich so hoch, dass es sich lohnen könnte.

Als letztes dann noch die Kapital-Lebensversicherung. Das ist nichts anderes, als würde man einen Fondsparplan mit einer Lebensversicherung kombinieren. Fragt sich nur warum? Klare Sache, damit man nicht den einen Vertrag ohne den anderen kündigen kann. Eine Lebensversicherung brauchen in erster Linie Menschen, deren Tod eine Familie finanziell in den Abgrund reißen würde. Aber Paare ohne Kinder, mit einer abbezahlten Immobilie? Brauchen sie so etwas?

Wenn man so eine Versicherung abschließt, dann sollte man darauf achten, dass sie nur so lange läuft, wie es nötig ist. Wenn z.B. die Kinder 15 Jahre alt sind, dann brauchen sie auch keinen Babysitter mehr. Da muss man nicht unedingt noch Geld in die Versicherung pumpen. Zudem kann man sich den Kapital-Anteil getrost sparen und einfach auf eigene Faust in Wertpapiere und Fonds investieren.

Es ist nicht weiter verwunderlich, warum hier so viel Werbeaufwand getrieben wird. Bei diesen Produkten ist die Marge am höchsten und so versucht man die Menschen damit über den Tisch zu ziehen.

 

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