Sehr geehrter Herr Cevik, vielen Dank für das Interview. Sie haben viel zu tun, kein Wunder. Aktuell steht die Immobilienbranche vor großen Herausforderungen. Wie würden Sie die vergangenen 15 Monate mit Corona beschreiben? Welche Auswirkungen gab es für Ihre Branche?
Herr Cevik: Zunächst vielen Dank für die Einladung, es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Jedoch hatten wir tatsächlich alle Hände voll zu tun und demnach erst jetzt die Möglichkeit gefunden Ihnen ein Interview anzubieten. Ich freue mich sehr und würde direkt mit der Frage beginnen. Was geschah in den letzten 15 Monaten mit Corona. In der Immobilienbranche. Wir haben seit Beginn der Pandemie extrem hohe Nachfrage an Immobilien bekommen, jedoch ist das Angebot gleichzeitig sehr geschrumpft. Dies hatte die Folge, dass die Kaufpreise unverhältnismäßig gestiegen sind. Gleichzeitig gab es starke Beschränkungen für Gewerbeimmobilien. Wir haben gemerkt, dass Homeoffice eine echte Alternative sein kann und nun gibt es ein Umdenken.
Nico: Was sind die Gründe für den Anstieg Herr Cevik?
Die Gründe sind ganz klar. Die EZB hat mir ihrer Nullzinspolitik sehr viel Geld in den Markt gepumpt. Gleichzeitig gibt es eine expansive Kreditvergabe, sodass man billig an Geld kommt. Ein weiterer Punkt, den viele nicht beachten, ist, dass institutionelle Pensionskassen Ihr Kapital in deutsche Wohnimmobilien investieren, um noch mehr Rendite zu erwirtschaften. Ich habe es bereits oben erwähnt, durch den Wandel zu Homeoffice benötigen wir nun mehr Wohnraum, um arbeiten zu können. Eine Wohnung oder ein Haus muss nun auch ein Arbeitszimmer beinhalten. Dadurch entstehen höhere Kaufpreise.
Nico: Aber das ist doch gut für Sie?
Herr Cevik: Das denkt man zunächst. Sicherlich profitieren wir durch die Preisanstiege und können damit unsere Kunden zufriedenstellen. Allerdings ist es unsere Philosophie, wirklich jeden den Traum der eigenen Vier Wänden zu verwirklichen. Daher haben wir damit zu kämpfen, dass nicht jeder Kunde die Immobilien erwerben kann, die er haben möchte. Wir finden das sehr schade, da nicht jeder Immobilienkäufer als Spekulant auftritt, sondern sich von der Miete befreien und einfach in Ruhe wohnen möchte.
Nico: Verstehe, Herr Cevik. Allerdings ist Ihre Firma Cevik & Kollegen doch maßgeblich an den Preissprüngen beteiligt. Sie können doch die gewünschten Immobilien ins Internet tellen und bestimmen den Kaufpreis. Wenn Sie die Immobilien billiger ins Netz stellen und dafür auf Provision verzichten, hätte doch der Markt günstigere Immobilien, oder?
Herr Cevik: Danke für die Kritik. Die kann ich in der Form leider nicht annehmen. Weshalb, werden Sie jetzt auch gleich verstehen. Die Regionen Bamberg, Schweinfurt, Erlangen, Bayreuth und Nürnberg sind die Regionen, in denen wir Tätig sind. Genau da haben wir ein großes Problem. Viele Kitas im Umland schließen aktuell, Bahnhöfe in kleineren Gemeinden werden nicht mehr angefahren, die Buslinien in Dörfer werden teilweise nur sehr selten angefahren. Immer mehr Menschen möchten in die Stadt, um sich von der schlechten Infrastruktur im Umland zu befreien. Daher haben wir ein hohes Bevölkerungswachstum in den Städten, sodass die Nachfrage natürlich größer wird. Wir als Immobilienvermittler und Immobilienfinanzierer achten auf eine genaue Wertermittlung aller Immobilien durchzuführen, um die gewünschte Immobilie auch für den Kunden finanziert zu kriegen. Denn viele vergessen, dass bei der Immobilienfinanzierung der Beleihungswert passen muss. Daher bringt es uns nichts, wenn wir teure Immobilien im Portfolio habe, es jedoch keinen Käufer geben kann, da die Banken das Objekt nicht finanzieren.
Nico: Ok, toll, das auch mal aus Ihrer Sicht zu sehen. Also geben Sie dem Staat die Schuld an den hohen Kaufpreisen?
Herr Cevik: Der Staat trägt definitiv eine Teilschuld an diesem Dilemma. Er hat es schlichtweg jahrelang ignoriert, Schienen auszubauen, mehrere Ärzte ins Umland zu befördern, Bauplätze der öffentlichen Hand günstig zur Verfügung zu stellen, Kitas zu eröffnen und auszuweiten. Krankenhäuser finanziell zu unterstützen, um mehrere Behandlungen anbieten zu können, Pflegeheime zur Verfügung zu stellen. All das wurde jahrzehntelang ignoriert. Ergebnis ist, dass die Preise in den Städten einfach viel zu hoch geworden sind. Man muss nun eine Immobilienkauf sehr genau prüfen, bevor man sie erwirbt.
Nico: Dann ist man bei Ihnen doch genau richtig?
Herr Cevik: Wir als Experten beraten unsere Kunden hinsichtlich auf Wert der zu erwerbenden Immobilie und erstellen eine Standort- sowie Marktanalyse, um Chancen und Risiken zu erkennen. Daher haben wir eine einzigartige Stellung auf dem Markt und teilen unseren Kunden auch mit, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Dadurch konnten wir uns ein Alleinstellungsmerkmal aufbauen und möchten die Marke Cevik & Kollegen bundesweit bekannt machen, damit jeder profitieren kann.
Nico: Herr Cevik ich bedanke mich vielmals für das Interview mit Ihnen und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.
Herr Cevik: Danke Nico, das wünsche ich dir auch und wünsche auch die eine erfolgreiche Zeit als Moderator und Blogger.
Die Firma Cevik und Kollegen sind Experten für Immobilien Memmelsdorf und Immobilien Bamberg.