Hauskauf während Corona: So entwickeln sich aktuell die Preise

Die Pandemie hinterlässt auch auf dem Immobilienmarkt ihre Spuren. Allerdings nicht so stark, wie dies vielleicht manche Experten noch vor Monaten vermutet hatten. Zwar steigen die Preise nicht mehr ganz so stark wie in den vergangenen Jahren, allerdings geht die Preiskurse auch im aktuellen Jahr deutlich nach oben. Welchen Einfluss die Pandemie auf die Branche hat und ob ein Hauskauf im Jahr 2021 eher angebracht oder unangebracht ist, haben wir in diesem Artikel einmal zusammengefasst.

Der Einfluss auf die Immobilienpreise dank Corona

Der von einigen Seiten befürchtete Einfluss der Pandemie auf den Wohnungsmarkt ist überwiegend ausgeblieben. Wohneigentum ist also nach wie vor stark nachgefragt und die Auswirkungen der Krise beeinflussen die Immobilienpreise nur in manchen Bereichen.  Die teils extremen Preissteigerungen in den Metropolen wie München oder Berlin haben in den vergangenen Monaten der Pandemie etwas nachgelassen und entspannen sich etwas. Da nun Homeoffice und eine gute Infrastruktur für das Berufsleben wieder wichtiger werden, führt das dazu, dass Innenstädte noch beliebter werden als Ortschaften am Stadtrand. Das liegt auch daran, dass etwa schnelles Internet bei der Arbeit von Zuhause aus immer wichtiger wird. Experten sprechen also von einer ersten Suburbanisierung oder gar einer Stadtflucht.

So wird sich der Markt weiterentwickeln

Die Prognosen vom Immobilienmakler und anderen Experten der Branche deuten klar nach oben. Auch wenn die Preise nicht mehr so extrem steigen werden wie in den Jahren zuvor: Grundsätzlich wird der Wert durch die steigende Nachfrage weiterhin zunehmen. Hinzukommt, dass die Bauzinsen auf einem recht geringen Niveau sind. Bisher konnten die niedrigen Zinsen allerdings die steigenden Preise für Immobilie recht gut ausgleichen. Jedoch wurden die Bauzinsen in den kommenden Monaten und Jahren eher nicht weiter fallen. Damit gibt es wenige Vorzeichen für weiter sinkenden Zinsen, sondern eher für einen leichten Anstieg oder Seitwärtstrend im Laufe des aktuellen Jahres 2021. Die Zinsen werden laut Experten auf lange Sicht eher stagnieren. Für Rückgänge wie in den vergangenen Jahren gibt es aktuell wenige Anzeichen. Einen Einbruch des Marktes, so die meisten Branchenkenner, habe das aber nicht zur Folge. Vor allem vertrauen diese auf die strengen Prozesse bei der Vergabe von Krediten durch die Banken. So brauchen viele Käufer in der Zukunft Eigenkapital nur noch für die Erwerbsnebenkosten, der Rest lässt sich finanzieren. Durch eine solide Prüfung der Kreditinstitute wird sich das auch in den kommenden Jahren nicht verändern. Immerhin kalkulieren die Banken sehr genau und konservativ.

So steht es um die aktuellen Immobilienpreise in Deutschland

Im ersten Quartal des Jahres 2021 liegen die Immobilienpreise für Wohnimmobilien bei 120,8 Indexpunkten. Das bedeutet konkret, dass die Preise für die Bauleistungen in den vergangenen sechs Jahren um fast 21 Prozent dazugewonnen haben. Der Indexwert im letzten Quartal des Jahres 2020 lag zum Vergleich noch bei 115,8 Punkten. Es ist also abzulesen, dass die Tendenzen weiterhin steigt. Das ist zu theoretisch? Praktisch bedeutet der aktuelle Indexwert auf dem Immobilienmarkt folgendes: Hat der Käufer im Jahr 2015 ein mittelgroßes Haus für 200.000 Euro erworben, so würde der Bau genau derselben Immobile nach heutigem Stand 241.600 Euro kosten. Und das bei dem Verwenden genau der gleichen Materialien wie im Jahr 2015.

Das sind die Preise für Immobilien 2021 in Berlin

Eine stark nachgefragte Region zum Leben und Wohnen ist nach wie vor Deutschlands Hauptstadt Berlin. Um die Preise besser im Blick zu haben, lohnt es sich nicht, die Indexpunkte heranzuziehen, da diese für ganz Deutschland im Durchschnitt gelten. Eine Studie des Beratungsunternehmens Knight Frank etwa errechnete für Objekte in Berlin im Jahr 2017 den größten Preisanstieg weltweit aus. So stiegen die Preise laut deren Angaben allein von Ende 2016 bis Ende 2017 um ganze 20,5 Prozent. Damit liegt der Anstieg innerhalb eines Jahres noch deutlich vor den beliebten Städten wie Izmir in der Türkei oder Reykjavik in Island. Betrachtet man eine weitere Zeitspanne von 2014 bis 2019 so ergibt sich daraus ein Anstieg für Berlin um ganze 69 Prozent. Berlin ist damit bundesweit verglichen allerdings noch nicht einmal im vorderen Bereich anzusiedeln.

Lohnt sich ein Hauskauf im Jahr 2021?

Viele Interessierte stellen sich die Frage, ob sich ein Wohnungs- oder Hauskauf im aktuellen Jahr unter den Eindrücken der Pandemie lohnt. Zunächst hängt dies natürlich einmal vom Nutzen der Immobilie ab. Desweitern muss genau betrachtet werden, in welchen Regionen das Mieten günstiger ist als der Kauf. Laut Vermögensberatern und zahlreichen Studien muss gesagt werden, dass ein Kauf in fast allen Regionen Deutschlands vorteilhafter ist als die Miete – selbst in den großen Metropolen mit exorbitant hohen Preisen. Zu einer etwas anderen Einschätzung kann man jedoch kommen, wenn man sich auf die finanzielle Belastung konzertiert. Die Tilgung sollte dabei nicht ausgeklammert werden, denn diese ist meist zu leisten. Das hat die Auswirkung, dass mancherorts die finanzielle Belastung bei der Finanzierung in jedem Monat wesentlich höher ist als im Falle der Miete. Gerade in den Metropolen und teuren Ferienortschaften ist das nicht wesentlich überraschend. In deutlich mehr als der Hälfte aller Städte bzw. Kreise lohnt sich der Erwerb einer eigenen Wohnung oder eines Hauses aber dennoch.

Trend für Wohnungen am Stadtrand steigen gleichzeitig

Aktuell zeichnen sich zwei gegensätzliche Trends auf dem Immobilienmarkt ab. Durch das Homeoffice mit schnellem Internet werden Wohnungen und Häuser in der Innenstadt immer beliebter. Außerdem haben viele durch die Kontakteinschränkungen den Wunsch, in der Nähe ihrer Bekannten zu leben, da ein Besuch bei Lockerungen dann schneller möglich ist. Auf der anderen Seite merken viele Familien, dass die Wohnräume zu klein und eng sind, wenn die ganze Familie permanent Zuhause ist. Bezahlbare Wohnungen und Häuser finden sich eher am Stadtrand oder auf dem Land, weshalb sich auch hier ein Trend abzeichnet. Grundsätzlich kann der Kauf eines schönen Hauses also sowohl für Wertanlagen als auch zum selbst Beziehen sinnvoll und ratsam sein. Die Pandemie tut der Sache aktuell keinen wesentlichen Abbruch und die Priese werden nach der Pandemie wohl wieder rasanter steigen als momentan.  Wichtig bei der Entscheidung ist es, sich die Lage, die Bedingungen und die Konditionen genau anzusehen und keinen Kauf überstürzt vorzunehmen.