Kontroverse Friedenshymne: Imagine von John Lennon

John Lennon und Yoko Ono haben einen Song geschaffen, der in schwierigen Zeiten bereits Millionen von Menschen auf der ganzen Welt trösten konnte: Imagine.In schweren Zeiten erinnern sich selbst die ganz Großen der Musikszene an diesen Song. Neil Young erkannte beispielsweise nach den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 die Kraft des Songs und gab ihn bei einem Gedenkkonzert zum Besten. Nach den Pariser Anschlägen im Herbst 2015 spielte auch die Band Coldplay eine berührende Imagine-Version. Diejenigen, die den Klassiker auch selbst auf dem Instrument nachspielen möchten, finden die passenden Akkorde auf Chordify.

Eine Vermarktung des Friedens

Imagine wurde von John Lennon selbst als Marketingkampagne für den Frieden bezeichnet. Für viele Menschen auf der ganzen Welt ist das bewegende Lied tatsächlich ein wahrer Fels in der Brandung, wenn sie sich nach Frieden und Harmonie sehnen. Entstanden ist der Song im März 1971 während des Vietnamkrieges. Dadurch wurde er zu einem Symbol der Hoffnung und einem Protestsong für die Ewigkeit.

Doch warum wurde das Lied Imagine eigentlich so legendär? Eine starke emotionale Reaktion wird bereits mit den ersten Akkorden des Klaviers hervorgerufen. Darüber hinaus wurde auch die Song-Produktion äußerst klug gestaltet. Im Zuge einer tollen Zusammenarbeit, holten Phil Spector, Yoko Ono und John Lennon alles aus seiner verletzlichen und nachdenklichen Stimme heraus.

Die Streicher, die unauffällig und schön mitwirken, wurden von The Flux Fiddlers gespielt, von Torrie Zito orchestriert und von John Lennon geschrieben. Damit wurde das Lied Imagine zum kreativen Highlight der künstlerischen Zusammenarbeit des Liebespaares Yoko Ono und John Lennon.

 

Eine Ode an die Menschlichkeit

Die Inspiration zu dem Song bildete ein Gedicht, welches von Yoko Ono geschrieben wurde und im Jahr 1964 in dem Buch Grapefruit veröffentlicht wurde. Daher betonte John Lennon in späteren Interviews immer wieder, dass der Song beiden, Yoko Ono und John Lennon, zugeschrieben werden sollte. Schließlich stammten das Konzept und die berühmte Textzeile – und somit ein großer Teil – von Yoko Ono. Allerdings verschwieg er den Beitrag seiner Partnerin lange, da er nach eigenen Angaben zu sehr Macho und egoistisch gewesen sei.

Seinerzeit wirkte die erste Zeile der berühmten Ode an die Menschlichkeit „Imagine there’s no heaven“ überaus provokant, da die organisierte Religion dadurch in Frage gestellt wurde. Darüber hinaus werden die Hörer im Laufe des Liedes aufgefordert, sich die Welt ohne Nationen, ohne Religion und ohne persönlichen Besitz vorzustellen – sodass nichts mehr bleibt, für das gestorben oder getötet werden muss.

Damit bildet das Lied Imagine einen wichtigen Grundsatz aus der Philosophie des Lebens von Yoko Ono und John Lennon ab. Als die beiden gerade frisch verheiratet waren, wollten sie ihre eigene Weltsicht öffentlich kommunizieren.

Die Veröffentlichung des Albums Imagine fand in einer turbulenten Lebensphase statt, in denen sogenannte Bed-Ins von Yoko Ono und John Lennon veranstaltet wurden. Dabei handelte es sich um Proteste in ihrem Bett. Weltweit sorgte dies für großes Aufsehen. Darüber hinaus besuchten die beiden die Coventry Cathedral und pflanzten als Zeichen des Friedens an die Stelle, die im Zuge des Zweiten Weltkrieges von Bomben getroffen wurde, Eicheln.