The Walking Dead – Staffel 4, Folge 6 & 7 – des Gouverneurs Schicksal

Wieder so ein Geniestreich von den Machern von TWD. Die Handlung von Folge 6 und Folge 7 eröffnet einen komplett neuen Handlungsstrang, der dann mega-dramatisch mit dem bisherigen verflochten wird. Die zwei Episoden sind zu 99,9% dem Gouverneur gewidmet und zeigen was mit ihm passiert ist, nachdem er in Staffel 3 durchgedreht war und all seine „Untertanen“ erschossen hat. Was uns diese Episoden bieten ist ein wahres Wechselbad der Gefühle und natürlich die übliche Hochspannung vom allerfeinsten.

Der Gouverneur – der herzliche Familienmensch

Nachdem ihn seine letzten zwei Gehilfen Martinez und Shumpert verlassen haben, kehrt der Gouverneur mit einem Truck nach Woodbury zurück, findet die Stadt aber verlassen und von Zombies bevölkert vor. Daher brennt er sie komplett nieder. Danach verfällt er in Lethargie und streift ziellos durch die Gegend. Besonders lustig zeigt dies eine Szene, wo ihn ein Zombie direkt anfällt. Er versucht sich nicht mal zu wehren, sondern lässt den Beißer einfach ins Leere stolpern und auf den Boden knallen. Das war schon fast ein wenig Slapstick.

In einer kleinen Stadt sieht er im Fenster eines Wohnhauses ein junges Mädchen, das ihn an seine Tochter erinnert. Er rafft sich auf und versucht in die Wohnung zu gelangen. Dort trifft er auf die  Familie Chandler, die aus besteht Opa David, dessen Töchtern Lily und Tara und der Enkelin Meghan. Er freundet sich mit ihnen an und kümmert sich fast schon rührend um sie. Er riskiert sogar einmal sein Leben, als er aus einem Altenheim eine Sauerstoffflasche besorgt, die David auf Grund seines Lungenkrebses benötigt. Als dieser stirbt und sich in einen Zombie verwandelt, rettet er die anderen und begräbt die Leiche eigenhändig. Mit dem Rest der Familie verlassen sie das Haus und fahren in einem Wohnwagen los, um sich eine neue Bleibe zu suchen. Während der Reise beginnen Lily und der Gouverneur, der sich nun übrigens BRIAN nennt, eine Beziehung.

Eines Tages verreckt der Wohnwagen und sie gehen zu Fuß weiter. Doch in der nächsten Kurve wartet schon eine Horde Zombies und die Gruppe muss in den Wald fliehen. Meghan und Brian stürzen in einen Graben, in dem drei Zombies gefangen sind. Er tötet sie mit bloßen Händen und verspricht Meghan, dass er sie immer beschützen wird.

Der Gouverneur – der kranke Psychopath

Aus dem Graben werden Meghan und Brian von seinem ehemaligen Schützling Martinez gerettet. Die vier werden von einer Gruppe aufgenommen, die in einer Art Trailerpark wohnt und sich mit Gräben um das Camp vor Eindringlingen schützt. Martinez ist der Chef dieser Gemeinschaft. Zunächst ordnet sich Brian unter, geht mit den anderen auf Besorgungstouren und ist ein ganz normales Mitglied der Gemeinschaft.

Als ihm jedoch Martinez einmal im betrunkenen Zustand davon erzählt, dass er an seiner eigenen Fähigkeit zweifelt das Camp ernsthaft schützen zu können, da wendet sich das Blatt. Brian lässt wieder den Psychopathen raus, vermöbelt Martinez mit dem Golfschläger und wirft ihn bei lebendigem Leib in die Grube zu den Zombies. Am folgenden Tag ernennt sich Martinez recht Hand Pete vorübergehend zum neuen Leiter. Er entpuppt sich als zu entscheidungsschwach für Brians Geschmack, so dass er beschließt das Camp mit den Mädels zu verlassen. Ihre Flucht endet auf einer Straße, die von Schlamm verschüttet wurde. So bleibt ihnen nichts anderes übrig als wieder in das Camp zurückzukehren. Am nächsten Morgen ersticht er Pete, den Chef des Camps, und übernimmt mit dessen Bruder die Herrschaft. Als einmal ein Zombie in das Lager eindringt und beinahe Meghan tötet, entschließt er sich dazu einen sichereren Ort zu finden. Ihm schwebt da schon etwas vor: natürlich das Gefängnis 🙂

Kommt jetzt große Clash?

Und hier laufen die beiden Handlungsstränge wieder zusammen. Brian steht vor dem Gefängniszaun und beobachtet Rick und Carl bei der Feldarbeit, als er plötzlich Michonne und Hershel im Wald entdeckt. Die Folge endet damit, dass er seine Pistole anlegt und damit auf einen der beiden zielt – was dramaturgisch gesehen ein echter Geniestreich ist. Ob er in der nächsten Folge abdrückt?

Besonderheiten dieser Episoden

Sensationell gut war diesmal, dass die Person des Gouverneurs etwas mehr Facetten abbekommen hat. Man musste als Zuschauer das schwarz/weiß bzw. gut/böse-Denken aufgeben und sich damit abfinden, dass auch er seine Gründe gehabt hat so zu handeln, wie er es in Woodbury tat und dann später im Camp. Die Macher spielen hierbei aufs heftigste mit unseren Gefühlen. In Folge 5 muss man fast zwangsläufig Sympathien für ihn entwickeln, so herzlich, wie er sich dort im Umgang mit den Chandlers zeigt. Diese werden in Folge 6 sofort wieder auf eine harte Probe gestellt.

Fest steht jedenfalls: er mordet nicht aus Spaß an der Freude, er hatte bei Martinez sogar ein richtig schlechtes Gewissen. Er will einfach nur überleben und beschützt dabei die Leute, die zu ihm halten – und das um jeden Preis. Wer sich aber in seinen Weg stellt, der beißt ins Gras – so einfach ist das. Dies ist der große Unterschied zu Rick. Er versucht auch zu überleben und seine Leute zu schützen, nur geht er dabei nicht ganz so weit wie Brian.  Wobei auch Rick in der einen Episode, wo er den Mann mit dem Rucksack einfach verrecken lässt, sich nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt hatte. Auch bei ihm gibt es unterschiedliche Facetten und genau das ist es, was die Serie so bereichert.

Danke, Danke, Danke AMC – ihr macht mein Leben so viel schöner mit dieser wirklich exzellenten Serie. Ich wünsche mir manchmal, dass bei TWD noch ein paar Ableger entstehen, so wie bei CSI – wo irgendwann New York und Miami noch mit dazu kamen 🙂

Wie wärs mit TWD – New York und Miami?  – ich würde es schauen!

Video zu Episode 7

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http://www.youtube.com/watch?v=IMtXhFxl_aA