Risikoanalyse als Chance für mehr Erfolg

Im Verlauf meines beruflichen Werdeganges, wurde mir einmal der Posten des Risikomanagers übertragen. Diese Stelle musste neu eingerichtet werden, denn der Gesetzgeber hatte ein entsprechendes Gesetz (KonTraG) verabschiedet. Unternehmen einer bestimmten Größe und Gesellschaftsform mussten ab dem Zeitpunkt ihre Risiken professionell analysieren und Gegenmaßnahmen für diese Szenarien entwickeln. Der Bericht wurde zum Bestandteil eines normalen Jahresabschlusses und musste von den Wirtschaftsprüfern bestätigt werden.

Für die Risikoanalyse an sich werden standardisierte Fragenkataloge angewendet, bei denen man Antworten für bestimmte Problemsituationen finden muss. Beispiele:

Was passiert, wenn Ihre Firma fast den gesamten Umsatz mit nur einem wichtigen Kunden macht und dieser Kunde bricht auf einmal weg?

Was passiert, wenn ein wichtiger Wissensträger kündigt? Haben Sie im Unternehmen für jeden Mitarbeiter einen adäquaten Ersatz? Kann die Produktion aufrecht erhalten werden?

Was passiert, wenn ein wichtiger Lieferant ausfällt? Steht dann das Werk still und gehen dadurch wichtige Aufträge verloren?

u.v.m.

Für jede dieser Fragen muss eine plausible Lösung gefunden werden, ansonsten würde der Jahresabschluss nicht erfolgreich zu Ende gebracht werden können. Diese Analyse ist absolut begründet und gar nicht so leicht zu bestehen. Viele Unternehmer nahmen solche Bedrohungen gar nicht war, obwohl einige der genannten Problemsituationen die Existenz einer Firma sofort zerstören könnten.

Risikoanalyse für Einzelpersonen

Mich hat diese Erfahrung sehr beeindruckt und meine Lehre aus dieser Tätigkeit war, dass auch wir als Einzelpersonen, egal ob Berufstätige, Einzelunternehmer oder Freiberufler, unser Leben regelmäßig dieser Analyse unterziehen sollten, weil sie unsere Schwächen schonungslos aufdeckt und uns dadurch zum kreativem Nachdenken anregt. Das alles klingt zunächst etwas deprimierend, weil wir uns zuerst lauter Gefahren und Risiken bewusst machen müssen, aber sobald wir unsere Perspektive auf die Suche nach Lösungen fokussieren, eröffnen sich uns zahlreiche neue Chancen – warten Sie es ab.

Um Ihnen zu zeigen wie das gemeint ist, habe ich einige Fragen vorbereitet, die Ihnen als Stichwortgeber dienen sollen.

Die allseits bekannten Risiken

Es gibt Risiken, die wir als Einzelpersonen jederzeit durch Versicherungen etwas entschärfen können. Diese sind meist hinlänglich bekannt, auf dieses Thema möchte ich daher nur ganz minimal eingehen. Fragen, die Sie sich hier stellen sollten sind zum Beispiel diese:

Was passiert, wenn ich sterbe und meine Kinder sind noch klein? (Lebensversicherung abschließen)

Was passiert, wenn ich zum Pflegefall werde? (Pflegeversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen)

Was passiert, wenn mein Haus abbrennt, bin ich dann pleite? (Hausratsversicherung abschließen)

usw.

Überprüfen Sie sorgfältig Ihre Situation und denken Sie darüber nach, ob Sie gut versichert sind. Fragen Sie hierfür am besten Ihren Finanzberater.

Mir geht es heute viel mehr darum, dass Sie sich der Risiken bewusst werden, die Sie davon abhalten können Ihr Leben mit einem möglichst hohem Einkommen zu bestreiten und die nicht versicherbar sind:

Fragen für Berufstätige

Ist es sinnvoll die Karriereplanung nur auf die Annahme auszurichten, dass Sie sich in Ihrer Firma ganz sicher “hoch” arbeiten werden?

Ist durch harte Arbeit immer auch der Erfolg garantiert?

Was passiert, wenn Sie sich jahrelang abrackern und dann meldet die Firma Insolvenz an oder Ihr Arbeitsplatz wird in ein anderes Land verlegt?

Reichen Ihre Qualifikationen dann aus, um auch noch mit einem Alter von über 40 Jahren ein gesuchter Fachmann mit guten Gehaltschancen zu sein?

Oder sollten Sie vielleicht schon jetzt eine Zusatzausbildung oder Umschulung beginnen, die Ihnen später Vorteile auf dem Arbeitsmarkt verschaffen wird?

Falls ja, welche Bildungsmaßnahmen wären das?

Welche zukunftsträchtigen Schulungen sollten Sie besuchen?

Haben Sie ein zuverlässiges Netzwerk, besetzt mit wichtigen Entscheidungsträgern, die Sie jederzeit in einer guten Position unterbringen können?

Ist es vielleicht besser eine lukrative Nebentätigkeit auszuüben, anstatt immer nur auf Beförderungen zu warten?

Welche Möglichkeiten bieten sich hierfür?

Reicht Ihr voraussichtliches Einkommen dafür aus einen schönen Ruhestand zu genießen und gegebenenfalls die Kosten für Ihre eigene Pflege zu bezahlen, so dass nicht Ihre Kinder oder der Staat für Sie aufkommen werden müssen?

Oder sollten Sie sich noch mehr nach weiteren Einkommensquellen umsehen, wie zum Beispiel Immobilien oder Aktien?

Fragen für Einzelunternehmer und Freiberufler

Ist die Leistung, die Sie anbieten einzigartig oder leicht kopierbar durch die Konkurrenz?

Falls letzteres, wie lange glauben Sie werden Sie dann mit diesem Angebot Erfolg haben können?

Welche Optionen stehen Ihnen zur Verfügung Ihr Leistungsangebot auszuweiten und das Risiko dadurch etwas mehr zu streuen?

Resultiert ein Großteil Ihres Einkommens aus wenigen wichtigen Aufträgen?

Falls ja, was können Sie tun um auf deren Verlust vorbereitet zu sein?

Betreiben Sie genügend proaktives Marketing und pflegen fleißig Kontakte?

Analysieren Sie permanent Märkte und suchen nach neuen Nischen?

Was wäre, wenn Ihr „Markt“ komplett zusammenbricht?

Fazit

Eine kleine Veränderung im Käuferverhalten oder eine technische Innovation kann heutzutage dazu führen, dass komplette Industriezweige innerhalb kurzer Zeit kollabieren.

Bedingt durch meine Trainer-Tätigkeit kenne ich viele Selbständige und Freiberufler. Viele von ihnen scheinen für solche Angelegenheiten völlig blind zu sein und ihre Existenz hängt permanent am seidenen Faden. Machen Sie nicht diesen Fehler und nehmen Sie sich meine Fragen als Anleitung, um Ihre aktuelle Situation und Ihre Zukunftsperspektiven regelmäßig aufs Genaueste zu analysieren. Wenn Sie das tun, werden Sie vorbereitet sein und besser gegen böse Überraschungen geschützt sein.

Ich hoffe sehr diese kleine Anregung wird Ihnen helfen nach neuen Wegen zu suchen, gute Lösungen zu finden und damit ein besseres Leben zu führen.

Speed-Reading an PC und Bildschirm

In meinen Kursen werde ich häufig gefragt, welche Empfehlungen ich geben kann um am PC schneller lesen zu können. Daher hier einige Tipps:

Mit Stift lesen

Führen Sie Ihre Augen mit einer Lesehilfe (z.B. Stift, Essstäbchen, Finger) über den Bildschirm, genauso wie beim Speed-Reading für Bücher. Das Problem bei der Sache ist nur, dass irgendwann Ihr Arm schmerzen wird, da er nicht gestützt wird. Daher empfehle ich diese Methode nur kurz anzuwenden.

Den Text markieren

Mir hilft es oft, wenn ich mit der Mouse den Absatz markiere, in dem ich gerade lese. Dadurch muss ich weniger suchen und komme immer noch recht flott voran, da ich immer Wortgruppen wahrnehme, anstatt einzeln zu fixieren.

Speed-Reading-Software

Die beste Lösung (so finde ich zumindest) ist der Einsatz einer Speed-Reading-Software. Um Ihren Geldbeutel zu schonen, habe ich dafür 3 kostenlose Tools als Vorschlag:

ZAP-Reader

Spreeder

Eyercize

Kopieren Sie einfach den Inhalt von Emails oder Online-Artikeln in die leeren Felder, stellen Sie die Geschwindigkeit ein und die Software lässt den Text schnell über den Bildschirm flattern. Daher eignen sich alle Tools sowohl zum Speed-Reading-Training, als auch zum lesen von Artikeln und Mails – das sind zwei Fliegen mit einer Klappe.

Speed-Reading – Artikel für die Hochschule Ansbach

Mario Fleischmann, Student der Hochschule Ansbach, besuchte meinen Speed-Reading -Wochenendkurs am Bildungszentrum in Nürnberg im Mai 2011. Er hat sich ein eigenes Bild vom Speed-Reading gemacht und seine Erkenntnisse in diesem Artikel veröffentlicht:

Lesen Sie hier seinen hervorragenden Artikel: “100 Seiten in 10 Minuten”

Mich persönlich verbinden mit der Hochschule Ansbach bereits sehr positive Erfahrungen. Im Januar 2011 durfte ich im Auftrag des Frauenbüros für besonders engagnierte Studentinnen ein Speed-Reading Seminar anbieten, welches mit großer Begeisterung aufgenommen wurde.