Korrekturlesen oder Lektorat: Das sind die Unterschiede

Unabhängig davon, ob es sich um ein Manuskript für ein Buch, die Doktor-, Bachelor- oder die Masterarbeit handelt – die Begriffe Lektorat und Korrekturlesen werden oft fälschlicherweise synonym verwendet. Jedoch bestehen zwischen ihnen durchaus große Unterschiede.

Diese beziehen sich unter anderem auf den Arbeitsaufwand, welcher mit der jeweiligen Aufgabe einhergeht. Werden diese Arbeiten an einen professionellen Dienstleister übertragen, ergeben sich dadurch in der Regel so auch große Differenzen hinsichtlich der Kosten. Ein seriöses Lektorat Facharbeit wird mit Sicherheit zu einem höheren Preis angeboten als ein bloßes Korrekturlesen. Der grundlegende Unterschied besteht jedoch darin, dass ein Lektorat stets auch mit stilistischen Verbesserungen des vorliegenden Textes einhergeht – auf diese wird bei einem bloßen Korrekturlesen jedoch verzichtet.

Wodurch sich sowohl das Lektorat als auch das Korrekturlesen im Detail auszeichnen, erklärt der folgende Beitrag.

Das Lektorat

Im Fokus eines Lektorats steht generell die Korrektur von Fehlern in der Zeichensetzung, der Grammatik und der Rechtschreibung eines Textes. Darüber hinaus werden jedoch auch Anpassungen vorgenommen, um eine Optimierung des Leseflusses herbeizuführen – also stilistische Korrekturen.

Handelt es sich um einen wissenschaftlichen Text, achten die professionellen Dienstleister, welche das Lektorat ausführen, außerdem darauf, dass einheitliche Schreibweisen sichergestellt werden. Grundsätzlich ist es jedoch steht von der jeweiligen Art des Textes abhängig, welche Art von Korrekturen im Rahmen des Lektorats vorgenommen werden. In einigen Fällen ist es so beispielsweise nötig, inhaltliche Unstimmigkeiten im Text auszubessern oder diesen zu kürzen. Wird ein fiktionaler Text lektoriert, beispielsweise ein Buchmanuskript, wird bei dem Lektorat also unter anderem darauf geachtet, dass sich die Geschichte durch einen guten Erzählstil auszeichnet. Damit geht dann häufig einher, dass viele überflüssige Informationen aus dem Text entfernt werden, damit der Lesefluss der Geschichte straffer ausfällt.

Bei dem Lektorat einer Master-, Bachelor- oder Doktorarbeit ist im Gegensatz dazu allerdings ein besonders behutsames Vorgehen nötig. Auch bei diesen Texten kommt es selbstverständlich darauf an, die Zeichensetzung, die Grammatik und die Rechtschreibung zu korrigieren. Inhaltlich wird von den Lektoren in der Regel jedoch nicht in den Text eingegriffen, da die Grenze zum Ghostwriting dann verschwimmen würde.

In Form von entsprechenden Kommentaren können jedoch durchaus Hinweise auf vorliegende Unstimmigkeiten oder verbesserungswürdige Passagen vorgenommen werden. Im Fokus steht bei dieser Art von wissenschaftlichen Texten außerdem eine einheitliche Zitierweise. Eine Plagiatsprüfung ist in dem Lektorat in den meisten Fällen nicht enthalten.

Das Korrekturlesen

Im Rahmen des Korrekturlesens – welches auch als Korrektorat bezeichnet wird – findet lediglich eine Überprüfung des Textes auf Zeichensetzungs-, Grammatik- und Rechtschreibfehler statt. Doch auch einheitliche Schreibweisen werden im Zuge des Korrekturlesens verbessert.

Ein stilistisches Eingreifen umfasst das Korrektorat jedoch nicht. Sinnvoll ist dieses generell somit ausschließlich bei Texten, die sich bereits durch sehr gute Formulierungen beziehungsweise einen sicheren Schreibstil auszeichnen. Handelt es sich jedoch um einen Text, der von einem Lektorat in hohem Maße profitieren würde, sollte nicht der Fehler begangen werden, lediglich aus Kosten- oder Zeitgründen das günstigere Korrektorat zu beauftragen. Unabhängig davon, ob welche Art von Text es sich handelt – eine wesentliche Verbesserung der Qualität des Textes lässt sich vor allem durch ein umfassendes Lektorat erzielen.