Tiergerechte Haltung – die Hintergründe

Verbraucher und Verbraucherschützer sind in den letzten Jahrzehnten kritischer geworden. Der Trend geht immer mehr dahin, dass Produkte Bio-Qualität besitzen sollten und dass sie aus tiergerecher Haltung entstammen. Bio-Produkte sind anhand der von der EU eingeführten Siegel leicht zu erkennen. Doch wie steht es mit artgerechter Haltung? Wie erkennt man sie und was steckt hinter dem Begriff?

Tiergerechte Haltung – was genau ist das?

Tiergerechte und artgerechte Haltung bedeutet im unserem gesetzlichen Raum, dass bestimmte Vorgaben dazu existieren, die es einzuhalten gilt. Dabei wird unterschieden zwischen Tierschutz und Tierwohl.

Beim Tierschutz geht es vor allem darum, dass den Tieren niemals ohne Grund Schmerzen zugefügt werden dürfen. Er umfasst alle Maßnahmen, die dabei helfen das Wohl und die Gesundheit des Tieres zu schützen. Dazu gehört zum Beispiel, dass beim Transport gewisse Platzgrenzen eingehalten werden. Oder, dass ein Stalllüfter eingebaut wird, um den Nutztieren frische Luft zu bieten oder sie im Sommer vor Hitze zu schützen. Diese Vorgaben sind in der Regel eher allgemeiner Natur.

Der Begriff Tierwohl dagegen bezieht sich vor allem auf die artgerechte Behandlung. Hierbei geht es vor allem um spezifische Maßnahmen, die mit der jeweiligen Tierart zu tun haben. Schafe, Kühe, Schweine, Hasen, Hühner usw. – sie alle erfordern unterschiedliche Raumtemperaturen, Bodenbeläge oder Abstände, um sich gut zu fühlen. Diese Vorgaben sind daher etwas konkreter.

Tiergerechte Haltung – woran erkennt man sie?

Innerhalb der EU und dem Gebiet der BRD haben sich unterschiedliche Siegel etabliert. Sie alle bestätigen für den Verbraucher, dass der Hersteller sich dazu verpflichtet hat über die gesetzlichen Vorgaben hinaus Maßnahmen zu ergreifen, mit denen Tieren ein besonderer Schutz zugedacht wird. Diese Siegel sind die bekanntesten:

EU-Biofleisch Verordnung

Dieses Siegel, auf grünem Hintergrund, sieht aus wie ein Blatt, dessen Kontur aus kleinen Sternen gebildet wird. Es handelt sich um ein EU-Siegel, das eigentlich die Bio-Qualität zertifizieren soll. Da in diesen Vorgaben zahlreiche Vorschriften zu artgerechten Haltung integriert sind, ist dieses Siegel für Verbraucher gleichzeitig ein Zeichen für extensive Haltung.

Neuland-Fleisch-Siegel

Das Neuland Siegel erhalten nur Hersteller, die ihren Tieren besonders viel Platz im Stall bieten, viel Licht und die sie mit heimischen Futtermitteln versorgen.

Nature & Respect und Label Rouge

Diese beiden Symbole stammen aus Frankreich. Sie kennzeichnen Erzeugnisse aus Geflügel, welches dort unter besonders schonenden Bedingungen gezüchtet wurde.

Für mehr Tierschutz – Siegel

Das hellblaue Prädikat wurde vom deutschen Tierschutzbund ins Leben gerufen. Es kennzeichnet besonders tierfreundliche Halter und Hersteller. Es gibt für dieses Siegel zwei Stufen: Einsteiger und Premium. Je nach dem, wie viele Kriterien erfüllt werden, kann man das eine oder das andere für seine Zucht erhalten.