Karriere und Kinder – strategische Überlegungen

Ein emotionales Thema, das ich heute anpacke. Man sehe es mir nach, ich mache nicht die Spielregeln, ich lebe nur nach ihnen. Und nach dem, was ich im Laufe der Jahre in Großunternehmen gesehen und erlebt habe, bin ich der Überzeugung, dass Familien so etwas wie eine strategische Kinderplanung betreiben sollten. Ansonsten werden sie ihrer Karriere schaden und im Lauf ihres Lebens weniger Geld zur Verfügung haben. Bleibt zu hoffen, dass sich die Umstände dahingehend ändern, dass eine solche Planung irgendwann nicht mehr nötig wird.

Kinder – es gibt keinen optimalen Zeitpunkt

Es gibt Paare, die wünschen sich sehnlichst Kinder. Doch sie tun es nicht, weil sie der Ansicht sind, dass der Zeitpunkt gerade nicht gut ist. Sie nutzen Seiten, wie die von Birth Control, um die volle Kontrolle über den Zeitpunkt einer möglichen Schwangerschaft zu haben. Doch die Sache ist so: immer gibt es gerade viel Arbeit, immer gibt es gerade ein Problem, das erst gelöst werden muss, bevor der Nachwuchs angegangen wird.

Was das angeht kann ich nur sagen: das wird sich nie ändern. Das Leben bietet für Berufstätige hauptsächlich Stress und dann immer mehr davon. In der Rente wird es möglicherweise besser – möglicherweise. Das heißt, diesbezüglich gibt es keinen idealen Zeitpunkt.

Kinder – es gibt einen optimalen Zeitpunkt für die Karriere

Lediglich aus beruflicher Perspektive ist es meiner Ansicht nach besser zu warten, vielleicht so bis über 30. Klingt hart, aber die Erfahrung hat es so gelehrt. Grund dafür ist, dass sich eine Karriere immer nur mühsam aufbauen lässt. In den ersten Jahren muss man hart arbeiten. Sich einen Ruf aufbauen und Netzwerke bilden. Gelingt das, dann finden die ersten Beförderungen in der Regel mit Anfang oder Mitte 30 statt. In dieser Zeit kann man gut Geld zurücklegen und sich in eine höhere Gehaltsgruppe vorarbeiten.

Wer dagegen meint Kinder direkt nach dem Studium zu bekommen wäre eine gute Idee, der kann schon auch Glück haben. Doch in der Regel ist es dann so, dass Eltern mit jungen Kindern ihre Prioritäten umschichten müssen. Sie können nicht permanent Überstunden machen und sind von Zuhause aus mit weniger Energie unterwegs. Denn in den ersten drei bis vier Jahren der Kindheit sind lange Nächte mit wenig Schlaf angesagt. Das heißt, die Angestellten kommen erst gar nicht in die Position, dass sie mit Anfang oder Mitte 30 befördert werden. Im Gegenteil, häufig gehen sie sogar in Teilzeit oder zumindest ein wenig mit den Stunden herunter. Für die Firmen OK, aber für Chefposten zu kandidieren, während andere mehr leisten? Das wird wohl nichts.

Wer jedoch bereits einen gewissen Status innehat oder sogar schon Führungskraft ist, der kann danach gleich wieder auf hohem Niveau einsteigen. Denn für gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da geht die Firma auch mal Kompromisse ein. Dann darf man auch in einer hohen Position Teilzeit machen oder Homeoffice vermehrt nutzen. Gute Leute will man ja halten.

Fazit

Für die Karriere ist es sinnvoll sich erst eine hohe Position oder ein gutes Gehalt zu sichern und dann die Kinder zu bekommen. Wer oben ist, der hält in der Regel seinen Status. Wer dagegen erst Kinder hat, für den wird es immer schwerer überhaupt jemals auf ein hohes Niveau zu gelangen.