Sollten Kinder in die Kinderkrippe gehen?

Innerhalb meines Bekanntenkreises hatten wir zur ähnlichen Zeit Kinder bekommen. Für mich war immer klar, dass unser Nachwuchs in die Krippe geht und dann in der Kindergarten. Da gab es für mich gar keine wirkliche Frage. Doch zu meiner großen Überraschung dachten nicht alle so. Trotz Emanzipation und der beruflichen Tätigkeit, die bei den Frauen immer mehr an Bedeutung gewinnt, gab es einige Leute im Umfeld, die es für besser hielten 3 Jahre zu Hause zu bleiben. Pro Kind! Wie kommt denn sowas?

Kinderkrippe – ist sie Fluch oder Segen?

Ich habe mich mit solchen Familien unterhalten und die Erfahrung gemacht, dass dort zwei Kategorien vorherrschten:

Hoch emotionale Mütter, die einfach Angst um ihre Kinder hatten. Sie drückte ein schlechtes Gewissen und der Gedanke, dass sie ihr Kind im Stich lassen. Durchaus nachvollziehbar.

Auf der anderen Seite waren dort Väter, die zwar einen auf modern machen, aber in Wirklichkeit die Einstellung mit sich brachten, dass die Frau an den Herd gehört und sich in den ersten Jahren um die Kinder kümmern sollte. Diese brauchen die Mama ja unbedingt. Offen wurde es nicht gesagt, aber man hörte es durch die Zeilen.

In den folgenden Jahren konnten wir dann ganz hervorragend Vergleiche ziehen und die Unterschiede sehen. Mein Fazit war: In die Kinderkrippe sollten die Kleinen unbedingt gehen.

Warum Kinder unbedingt in die Krippe gehen sollten

Mein Kleiner kam mit ungefähr 10 Monaten in die Krippe. Damals konnte er sich gerade mal auf dem Boden bewegen. Er gewöhnte sich gut ein und spielte schön mit den anderen Kindern. Dort waren auch 2-3 jährige in der Gruppe. Die ganze Zeit konnte er sie beobachten und lernte von ihnen. Zudem kümmerten sich die Erzieher gut um sie. Es wurden permanent neue Lieder eingeübt, Gedichte gelernt usw. Sie spielten mit Bausteinen, gingen auf den Spielplatz, bastelten die ulkigsten Dinge. Mit ungefähr 2 Jahren bildeten sich erste Freundschaften, die bis heute bestehen.

Für uns war klar: ein solch abwechslungsreiches Entertainment konnten wir zu Hause nicht bieten. Schon nach kurzem wurde klar, dass die Krippenkinder denen von zu Hause weit voraus waren. Sie konnten eine Schere führen, mit dem Pinsel arbeiten, kleben, falten – was auch immer. Zudem hatten sie gelernt, dass es in einer Gruppe Regeln gibt, an die sich alle halten müssen. Auch in den Sozialkompetenzen gab es so einige Unterschiede. Krippenkinder waren deutlich selbständiger und nicht nur auf ein Elternteil fixiert.

Unterm Strich betrachtet finde ich es sehr gut, dass unser Winzling in der Krippe war. Mit 3 Jahren konnte er schon so viel und entwickelte sich zu einem lieben und sozial verträglichen kleinen Menschen. Wir haben es auf jeden Fall nicht bereut und können es nur empfehlen.