Lohnt es sich Beamter zu werden?

In der Kaiserzeit war es ein Zeichen von Macht und Status ein Beamter zu sein. Totale Absicherung und hohes Ansehen in der Bevölkerung begleiteten den Berufsstand. Auch nach dem zweiten Krieg hielt diese Sichtweise noch einige Jahrzehnte an. Allerdings kam es durch die Globalisierung dazu, dass sich die Gehälter der Privatwirtschaft stark von denen der Staatsbediensteten abkoppelten. Heute gilt Beamtentum fast schon als Inbegriff für Ineffizienz. Reich wird man als Beamter jedenfalls nicht, während man als Manager mittlerweile Millionen verdienen kann. Jetzt jedoch, in Zeiten der Covid-Krise, zeigt sich, dass es doch erstrebenswert sein könnte auf Sicherheit zu setzen. Wir ziehen einen kurzen Vergleich und erläutern welche Vor- und Nachteile es hat Beamter zu werden.

Laufbahn als Beamter – Vorteile & Nachteile

Der wohl größte Vorteil daran ein Staatsdiener zu sein ist, dass man eine lebenslange Garantie auf eine gute Versorgung erhält. Eine Kündigung ist nur unter ganz schweren Umständen möglich. Man muss dafür fast schon kriminell werden, damit etwas passiert. In manchen Besoldungsgruppen lässt sich zudem auch als Beamter sehr gut verdienen. Viele Fachlehrer beispielsweise verdienen ähnlich viel, wie in der freien Wirtschaft. Heißt also: ob Wirtschaftskrise oder Boom, als Beamter kann man immer ruhig schlafen.

Nachteil an der Sache ist, dass man als Staatsdiener nicht einfach so hin und her wechseln kann. Wenn mich mein Job langweilt, dann bewerbe ich mich intern oder wechsle einfach so die Firma. Branche, Standort und Tätigkeit kann ich mir selbst aussuchen. Mein Gehalt handle ich auch selbst aus. Leistung lohnt sich finanziell. Im Staatsdienst ist das nicht einfach so möglich.

Zudem darf ich mir per Nebenjob reichlich dazuverdienen. Beamte dürfen das nicht ohne Weiteres.

Einer der weiteren Vorteile des Dienstes für den Staat ist die spezielle Beamten Krankenversicherung. Im Falle von Krankheit sorgt der Arbeitgeber für die Kosten. 50% davon werden direkt vom Staat bezahlt. Beamte müssen sich also nur noch für die restlichen 50% der Kosten versichern. Klar, dass sie andere Tarife bekommen. Des Weiteren ist es ihnen erlaubt in die private Versicherung zu wechseln. Dort gibt es bessere Tarife, meist auch bessere Leistungen und die Konditionen sind sogar per Familienversicherung an die Kinder übertragbar. Zumindest bis zu der Zeit, wo für sie eine Unterhaltspflicht besteht, oder bis sie sich selbst versichern müssen.

In Sachen Rente haben Beamte ebenfalls einen anderen Status. Sie zahlen keine Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung. Stattdessen haben sie eine eigene Pensionskasse. Sie erhalten im Prinzip eine unendlich laufende Versorgungszusage. Dabei werden Gehalt und Dienstjahre mit einem Faktor multipliziert. Sie bilden die Grundlage für die Berechnung der Zahlungen. In der Regel sind diese durchschnittlich doppelt so hoch, wie bei normalen Angestellten. Einfach deshalb, weil der Staat großzügig ist. Zudem auch, weil normalerweise keine Zeiten der Arbeitslosigkeit anfallen.

Wie alles im Leben hat der Job somit seine Vorzüge und Schattenseiten. Eines ist auf jeden Fall klar: wer risikoavers ist und eine gesicherte Existenz einer möglichen Karriere vorzieht, der ist als Beamter genau an der richtigen Stelle.