Wirtschaftsgeschichte: Kaffee in Europa

Warum trinkt eigentlich fast jeder Kaffee? Warum scheint es so zu sein, dass manche Menschen ohne gar nicht funktionieren? Was hat Kaffee mit Cannabis gemeinsam? Und welche interessanten wirtschaftshistorischen Gegebenheiten gibt es rund um das Thema Kaffee? Wir geben einen interessanten Einblick zu den Hintergründen dieses Getränks.

Warum lieben Menschen Kaffee?

Wer an Kaffee denkt, der assoziiert damit Eleganz, wundervolle Aromen und eine anregende aufmunternde Wirkung. Ja, das Getränk schmeckt den meisten ganz wunderbar. Aber der Erfolg von Kaffee basiert auf dem Effekt, dass das darin enthaltenen Koffein süchtig macht. Es ist so ähnlich wie beim schwarzen Tee. Als die Engländer begannen diesen aus China zu importieren, stieg die Nachfrage derartig, dass sich das Land wirtschaftlich fast ruiniert hätte, aufgrund einer stark negativen Außenhandelsbilanz. Auch dort ist Koffein als Wirkstoff enthalten. Im Grunde ist es also eine Droge, nur dass sie im Gegensatz zu vielen anderen keine schädlichen Wirkungen hat, sondern positive Effekte erzielt.

Eingeführt wurde der Kaffee in Europa über die Kontakte mit dem osmanischen Reich im 17. Jahrhundert. Diese wiederum importierten ihn aus Afrika. Man vermutet den Ursprung in Äthiopien. Die Bohnen wurden bald so begehrt, dass der Preis extrem anstieg. Daraufhin fingen europäische Länder an Kaffeepflanzen in den Kolonien zu kultivieren. So verbreitete sich das Gewächs über alle Kontinente. Allen voran die Holländer auf Java. Mit steigendem Angebot sanken die Preise in Europa, so dass er auch für ärmere Gesellschaftsschichten erschwinglich wurde. Heute gibt es hunderte von Sorten, aus denen Konsumenten wählen können. Wer dort den Durchblick behalten möchte, der kann sich auf dieser Seite für Kaffeeliebhaber etwas schlauer machen.

 

Kaffee und Cannabis – was haben sie gemeinsam?

Von der Wirkung her rein gar nichts. Aber gesellschaftspolitisch gesehen gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Gewächsen. Im preußischen Reich versuchte der Staat ein Monopol für den Handel und die Verarbeitung von Kaffee durchzusetzen. Es wurden sogar ehemalige französische Soldaten als Kaffeeriecher eingestellt, um illegale Röstung zu verhindern. Der riesige Verwaltungsaufwand trieb den Preis nach oben. Damit wurde jedoch der illegale Handel umso attraktiver. Und so blühte der Schwarzmarkt erst so richtig auf. Beim Cannabis ist es ähnlich. Der Staat betreibt einen riesigen Aufwand für die Bekämpfung und bürdet diese dem Steuerzahler auf. Die Kriminellen freuen sich, weil sie dadurch eine gute Geldquelle zur Verfügung haben. Viele rückwärtsgewandte Nationalisten nennen das mächtige Preußen als großes Vorbild für Stärke und Disziplin. Staatliche Ineffizienz gab es dort aber genauso wie heute und am Ende zeigte sie sich als wirkungslos.

 

Fazit: Kaffee und seine Geschichte

Anhand von Kaffee sieht man heute, wie globalisiert die Welt damals schon gewesen ist. Auch wenn viele Staaten verfeindet waren und es zahlreiche Kriege gab. Sie handelten wie wild miteinander.

Historisch betrachtet kann Kaffee als Lehrbeispiel dafür betrachtet werden, wie Außenhandelsbilanzen funktionieren, warum Monopole ineffizient sind und wie sich die Preise entwickeln, wenn Angebot und Nachfrage variieren. Anstatt trockener Zahlen, könnte dieses Getränk als vielfältiges Anschauungsbeispiel im Wirtschaftsunterricht fungieren.