Mit Bitcoin gegen den Börsenkollaps absichern?

Im Bereich Geldanlage sagt man, dass Diversifikation wichtig ist, da es das Risiko streut. Genauso gut könnte man aber auch sagen, das es die Rendite für ein überdurchschnittlich erfolgreiches Portfolio senkt. Denn wie immer im Leben ist es so, dass manche Geschäfte gut laufen und manche eben nicht. Experten sagen nun, dass Kryptowährungen ein lohnendes Investment sind. Kann man das so pauschal sagen? Helfen Bitcoin und Co. um das Risiko zu streuen oder erhöhen Sie es sogar noch? Was ist in Zeiten von Corona aus der Richtung zu erwarten? Wir sehen uns die aktuelle Situation an.

Kryptowährungen als Geldanlage – grundsätzliche Analyse

Der Erfolg von Bitcoin und Kryptowährungen ist ein Musterbeispiel dafür, dass Dinge manchmal einen Wert nur dadurch erhalten, dass Menschen glauben sie hätten einen. Grundsätzlich ist es so, dass hinter einer digitalen Währung keine Sachwerte stehen. Würde morgen Bitcoin verboten werden, wären alle Bestände wertlos. Allerdings hat das digitale Geld einen gravierenden Vorteil. Blockchain Transaktionen sind anonym. Daher waren es anfänglich vor allem Kriminelle, die es nutzten, um internationale Geld-Geschäfte abzuwickeln. Später kamen IT-Fans dazu, die einfach Spaß daran hatten an etwas außergewöhnlichem teilzuhaben. Erst in der dritten Stufe kamen professionelle Anleger dazu und wollten schlagartig viel Geld in Bitcoin investieren. Im Kursverlauf ist dieser Nachfragesprung deutlich erkennbar. Später wiederum kamen Gerüchte auf, dass Regierungen wie China, die EU oder die USA die Währung verbieten könnten. Einfach deshalb, weil sie das Monopol der Zentralbanken auf die Geldpolitik schützen möchten. Somit kam es immer wieder zu extremen Schwankungen an den Märkten.

Im Grunde genommen weiß niemand, wie es mit Kryptowährungen weitergeht. Bisher zeigt sich nur, dass diese Anlageform einfach nur sehr volatil ist. Sie bietet die Chance auf riesige Gewinne aber auch für riesige Verluste. Für wen das in Ordnung ist, der kann damit durchaus sein Depot ergänzen. Problem ist nur, dass im Gegensatz zu Aktien keine Dividenden fließen. Sollten die Kurse einbrechen, dann erzielen die Besitzer keine Einnahmen während sie auf eine Erholung warten.

 

Kryptowährungen in Zeiten von Corona

In Zeiten von Corona haben sich oben genannte Voraussetzungen etwas gedreht. Viele Experten erwarten einen Zusammenbruch der Wirtschaft gegen Ende des Jahres. Zu der Zeit laufen die Kurzarbeiterregelungen aus. Zudem werden viele aufgeschobene Insolvenzen wohl nachgeholt werden. An den Börsen wird das sicher zu Verlusten führen – so die Theorie.

Krisenzeiten wiederum sind für diejenigen Spekulanten ideal, die in Sachanlagen und Rohstoffe angelegt haben. Solche Anlagegüter bewahren ihren Wert. Bitcoin ist zwar kein Rohstoff oder eine durch Sachanlagen abgesicherte Ware. Allerdings unterliegt es auch nicht, wie die normalen Staats-Währungen der Welt, einer Steuerung der Notenbanken, die den Wechselkurs manipulieren könnten, um die Außenhandelsbilanz zu verbessern. Gut möglich also, dass Anleger Kryptowährungen als rettenden Hafen betrachten und wie verrückt Geld in dieses Segment transferieren. Gründe wären auf jeden Fall genug da. Zum Beispiel der, dass anonymer Zahlungsverkehr immer noch vielen Menschen wichtig ist. Grundsätzlich ein Argument für eine Art dauerhaften Wert. Zudem auch der, dass sich die Investoren auf Länder aus der ganzen Welt verteilen und viele Waren in Bitcoin bezahlt werden können. Und damit wird daraus dann doch so etwas wie ein Äquivalent für eine Sachanlage.

Dem gegenüber steht die Tatsache, dass mächtige Regierungen sicher nicht zulassen möchten, dass eine Art virtuelle Weltbank entsteht, auf die sie keinen Einfluss haben. Sollten Kryptowährungen zu erfolgreich sein, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die USA, Russland oder China die Reißleine ziehen und Besitz plus Handel verbieten. Alle jene Länder wäre betroffen, die entweder Macht einbüßen würden oder dort, wo der Staat Anonymität der Bürger nicht als wünschenswert begreift.

Wie immer heißt es: Ohne Risiko kein Gewinn. Es gibt aber auf jeden Fall Anzeichen dafür, dass Bitcoin sich in eine Art sicheren Hafen entwickeln könnte im Falle eines Börsencrash.