Die Zukunft der Gastronomie nach Covid-19

Es gibt im Leben und in der Politik Krisen, die für Menschen eine Tragödie darstellen. In der Wirtschaft nennt man sie nur Angebots- oder Nachfrageschocks. Manche von ihnen gehen vorbei. Aber einige Ereignisse beeinflussen die Gesellschaft massiv. Ein solches Beispiel war die Ölpreiskrise. Bevor sie ausbrach, herrschte in Deutschland Vollbeschäftigung. Das Wirtschaftswunder war noch in vollem Gange – bis 1973. Ab dann begann die Ära der Massenarbeitslosigkeit und der Staatsverschuldung. Sie ist seitdem fester Teil unseres Lebens. Nun kommt Covid-19 und wird möglicherweise ähnliche Spuren hinterlassen. Ich betrachte dabei insbesondere die Auswirkungen auf das Gastronomie-Gewerbe.

Welchen langfristigen Einfluss hat Corona auf die Gastronomie

Seit dem Frühjahr 2020 tobt das neue Virus durch die Welt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik wurden derartig massive Kontaktbeschränkungen verhängt. Besonders hart traf es Gastronomen, also Hotel- und Restaurantbesitzer. Sie mussten über Wochen komplett ihre Läden schließen. Ein griechiches Restaurant in Moers berichtete uns von Umsatzausfällen, die womöglich über Jahre nicht mehr wieder aufgeholt werden können. Wohl selbst mit den Hilfsgeldern der Regierung nicht. Diese Beträge zu schultern könnte für viele Gastronomen schon zu viel werden. Tausende von Ins0lvenzen könnten der Branche drohen.

Seit einiger Zeit dürfen wieder Gäste in die Lokale. Allerdings müssen hierbei gesetzlich vorgegebene Abstände eingehalten werden. Somit reduziert sich die Anzahl der Gäste, die ein solches Restaurant pro Quadratmeter an einem Tag bedienen kann. Selbst wenn die Bürger wieder essen gehen würden, der potenzielle Umsatz ist durch solche Gegebenheiten limitiert. Experten gehen davon aus, dass die Abstände so lange eingehalten werden müssen, bis das Virus komplett verschwindet oder bis eine verlässliche Impfung existiert. Das wiederum heißt: Umsätze von früher werden möglicherweise nie mehr wieder erreichbar sein.

Des Weiteren scheint es bisher so zu sein, dass sich viele Menschen immer noch nicht ins Restaurant trauen. Trotz der Öffnung, klagen zahlreiche Besitzer über leere Tische. Selbst im Biergarten oder bei den Tischen im Freien. Auch das führt dazu, dass es dauerhaft zu einer geringeren Nachfrage kommen könnte.

Unter diesen Voraussetzungen ist zu erwarten, dass irgendwann eine Art großes Restaurantsterben losgehen könnte. Genauso, wie damals 1973, als zahlreiche Unternehmen schlagartig schließen mussten, weil sich das wirtschaftliche Umfeld komplett verändert hatte. Denn: Kosten bleiben gleich, die Umsätze sind aber nach oben hin limitiert. Bei derartig sinkenden Renditechancen, werden sicherlich einige Geschäfte aufgeben müssen. Insbesondere diejenigen, denen es vorher schon nicht sonderlich gut ging.

Somit werden die Auswahlmöglichkeiten der Bürger bald deutlich weniger. Was jedoch möglich ist, dass die Anzahl derjenigen Betriebe zunimmt, die keine eigenen Lokale betreiben, sondern nur noch liefern. Eine andere Alternative wäre, dass Besitzer von Lokalen ihre Vermieter in die Mangel nehmen und ihnen massive Mietsenkungen aus den Rippen leiern. Diese könnten tatsächlich darauf eingehen, da die Menge derer, die in der heutigen Zeit Restaurant eröffnen möchten eher abnimmt. Ob das aber ausreicht, um zu existieren? Die Zeit wird es zeigen.

Wie auch immer es kommt, das Leben der Menschen und die Gewohnheiten der Branche werden sich wohl nachhaltig verändern. So wie früher wird es möglicherweise nie mehr werden.