Ladezeiten und SEO – welchen Einfluss haben sie?

Google ist ja nicht gerade für Transparenz hinsichtlich der Gewichtung von einzelnen Faktoren im Such-Algorithmus bekannt. Umso wichtiger ist es sich an die Aussagen zu halten, die John Müller mit voller Offenheit an den Tag legt. Nun kam es wieder dazu. Diesmal betrifft es die Ladezeiten.

Welche Rolle spielen Ladezeiten im SEO?

Nur zur Erinnerung: Google stellt immer die Nutzererfahrung an oberste Stelle. Dazu gehört auch, dass eine Seite schnell lädt. Dieser Ranking Faktor kann natürlich keinen schlechten Content wettmachen. Aber wenn es darum geht, dass guter Content mit gutem Content verglichen wird, dann wird Google im Ranking wohl die bevorzugen, die schneller ist, wenn sonst alles gleich ist.

Damit ist die Sache klar. Technische Optimierung ist wichtig. Vielleicht nicht ganz so wichtig wie die Qualität von Inhalten oder hochwertige Backlinks. Aber sie hat durchaus eine Bedeutung.

Der Bedarf an Optimierung ist groß, so berichtete uns ein SEO-Kollege, der als Freelancer für Ladezeitoptimierung arbeitet. Unternehmen haben in den letzten Jahren viel Content ins Web gestellt, nachdem sich Content Marketing als sinnvolles Mittel für bessere Rankings erwiesen hat. Auf die Ladezeiten wurde dabei nicht viel geachtet. Es gibt also viel zu tun.

 

Was ist bei Ladezeiten im SEO zu beachten?

John Müller gab nun offiziell bekannt, dass wichtige Unter-Seiten in der Ladegeschwindigkeit stärker bewertet werden als unwichtige. Ein Nutzer hatte ihm diese Frage gestellt. Google kennt die Ladezeit jeder indexierten URL einer Domain. Allerdings scheint es so zu sein, dass diese bei der Bewertung nicht einzeln betrachtet werden. In das SEO Scoring der Domain geht offenbar ein Durchschnittswert ein. Dieser Durchschnittswert wird offenbar mit Hilfe von Gewichtungen errechnet, bei der die Seiten mit dem meisten Traffic wohl eine dominante Rolle spielen.

Für SEO / SEA Freelancer oder SEO-Agenturen leitet sich als Maßnahme daraus so einiges ab. Sie sollten schnell in Google Analytics nach den Top-Seiten ihrer Kunden schauen. Denn bei vielen Webauftritten sind es 20% der URLs die 80% des Traffics erzeugen. Es macht Sinn sich sofort auf sie zu stürzen und alle Register zu ziehen, um deren Geschwindigkeit zu verbessern. Damit kann sich das allgemeine Scoring der Webseite im Algorithmus verbessern.

Früher hatte man es meist mit dem Aufbau von Backlinks versucht. Dazu wurden Seiten Anbieter wie Link Lifting ins Boot geholt. Sie versorgten die Kunden mit ausreichenden Backlinks und versuchten den Aufbau möglichst natürlich aussehen zu lassen. Das funktioniert jetzt nicht mehr. Einfach aus dem Grund, weil Google die Ladezeit als Bremse nutzt. Egal wie gut der Content ist, egal wie viele Backlinks dieser hat. Wenn die Seite langsam ist, dann gewinnt bei ähnlicher Qualität immer die schnellere Seite. Von Top Positionen zu träumen, ohne an der Ladezeit zu arbeiten, das ist damit jetzt wohl Geschichte.

Die Konsequenz wäre, dass durch den verbesserten Durchschnittswert sämtliche Inhalte eine etwas höhere Bewertung erhalten. Daraus wiederum könnten sich Verbesserungen im Ranking ergeben, die den Traffic einer Seite allgemein etwas erhöhen. Grund dafür ist, dass bisher unwichtige Seiten bessere Positionen erklimmen. Gesteigerte Werbeeinnahmen und eine höhere Konversion würden wohl die Folge sein. Denn jeder zusätzliche, zielgruppenrelevante Besucher steigert die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kauf getätigt wird.

Wieder mal ist Handeln nach dem Pareto-Prinzip gefragt. Mit Hilfe dieser Maßnahmen dürften so einige Quick-Wins für Seitenbetreiber herausspringen.