Wenn man sich das Leben der Serienheldinnen von Sex and the City, The Bold Type oder Younger usw. anschaut, dann könnte man meinen Partnerschaft und Beziehung wäre ein permanentes Abenteuer. In den allermeisten festen Beziehungen und Ehen ist das jedoch nicht der Fall. Denn den Großteil ihrer Zeit verbringen Menschen damit ihrer Arbeit nachzugehen und ihren Lebensalltag zu organisieren. Außer vielleicht bei den Kardashians, deren Tagesablauf ist jedoch nicht der Normalfall. Aus diesem Grund ist es häufig so, dass Partnerschaften mit der Zeit etwas abkühlen. Das muss nicht so bleiben.
Alltag muss grundsätzlich nichts schlechtes sein. Kontinuität, Verlässlichkeit und Stabilität sind auch etwas Erstrebenswertes. Das Problem liegt meist da, wo es in Langeweile abdriftet. Darunter leidet dann die Verbundenheit und das Liebesleben.
Die Sexual- und Beziehungsforscherin Kirsten Mark und ihre Kollegin Julie A. Lasslo von der Eastern Kentucky University haben hierzu weitreichende Untersuchungen durchgeführt. Erfreulich am Ergebnis ist die Tatsache, dass zum Beispiel auch in langjährigen Beziehungen der Sex nicht zwangsläufig weniger werden muss und dass sich zwangsläufig Eintönigkeit breit macht. Man muss sich den Begleiterscheinungen einer solchen Tendenz einfach nur mit den richtigen Mitteln entgegenstellen.
Einer der wichtigsten Ursachen für das Abkühlen der Anziehung ist die Vernachlässigung des Partners. Vor allem die emotionaler Natur. Am Anfang ist man begeistert über jedes Wort, das aus dem Mund des anderen kommt. Später sind es meist die Männer, die die Kommunikation vernachlässigen und lieber fernsehen, mit den Jungs abhängen oder Videospiele zocken, als der Partnerin zuzuhören. Dabei haben Untersuchungen ganz klar gezeigt, dass genau dadurch bei Frauen emotionale Vertrautheit entsteht, welche die Basis für ein aktives Liebesleben ist. Zuhören, reden, fragen – die Basics menschlicher Kommunikation. Sie sind wichtig.
Vernachlässigung kann aber auch in anderer Form erfolgen. Sich nicht mehr schön machen für den anderen, da es vermeintlich nicht notwendig ist. Auch das kann zum totalen Erotik-Killer werden. Man braucht es nicht jeden Tag zu tun, aber die Herren können hin und wieder die Jogging-Hose weglassen und sich zu Hause in einem gut aussehendem Outfit zeigen. Die Damen hingegen können gelegentlich zu Dessous und Nachtwäsche greifen, die ein bisschen die Fantasie anregen, anstatt das Schlabber-T-Shirt anzuziehen.
Der wohl wichtigste Punkt, der jegliche Anziehung im Keim erstickt, ist das Ausbleiben der Verlässlichkeit. Und damit ist nicht gemeint Termine einzuhalten, sondern die Tatsache, dass man seinen Worten Taten folgen lässt – in allen Belangen einer Beziehung. Wer verspricht, dass er / sie für den anderen da ist, der muss es auch sein. Wer verspricht, dass er 10 Kilo abnehmen wird und mehr Sport macht, der sollte das auch tun. Wer verspricht, dass er zu Rauchen aufhört und weniger Fleisch ist, der tut gut daran, wenn er das Gesagte einhält.
Im Grunde genommen sind das keine bahnbrechenden Erkenntnisse. Dennoch sind es die Gründe, an denen heute immer noch die meisten Beziehungen scheitern. Wer sie im Griff hat, der kann sich über beides freuen: erotische Abenteuer UND emotionale Vertrautheit in einer guten Beziehung.