Ab wann wird Schnarchen gefährlich? Was ist zu tun?

Lautes Schnarchen kann nicht nur lästig und für den Bettnachbarn nervtötend sein, sondern auch ein deutliches Anzeichen für nächtliche Atemstörungen. Grundsätzlich ist das Schnarchen bereits ein Hinweis darauf, dass die Atemwege verengt sind. Wir können nur Schnarchen, wenn nachts der Atemfluss durch eine Einengung in der Nase oder im Mund- und Rachenraum reduziert wird. Die durch die Verengung verursachte gesteigerte Strömungsgeschwindigkeit des Atemflusses versetzt das Gaumensegel in starke Vibrationen. Die Folge ist das allseits bekannte und störende Schnarchgeräusch.

Was ist Schlafapnoe?

Gesundheitlich gefährlich wird Schnarchen allerdings erst dann, wenn es überdurchschnittlich laut und gleichzeitig sehr unregelmäßig ist. Dies ist ein akustisches Erkennungszeichen für nächtliche Atemblockaden (Apnoen) oder zumindest für eine gesundheitlich relevante Reduzierung des Atemflusses (Hypopnoen). In diesen Fällen spricht man von einer sogenannten obstruktiven Schlafapnoe. Die Folge der schlafbezogenen Atemstörungen ist eine Verminderung des Sauerstoffgehalts in den Körperzellen. Der Körper ist dann gezwungen durch Aufweckreaktionen (Arousals) die mechanische Blockade der oberen Atemwege aufzulösen, um den Erstickungstod zu verhindern. Die Weckreaktionen werden meist vom Schlafenden nicht bewusst wahrgenommen, führen jedoch zu einer starken Fragmentierung der Schlafarchitektur. Der Erholungs- und Revitalisierungseffekt des Schlafs wird zerstört und die Betroffenen registrieren am nächsten Morgen eine überdurchschnittlich starke Müdigkeit. Oft berichten sie auch von morgendlichen Kopfschmerzen und einer verminderten körperlichen wie geistigen Leistungsfähigkeit. Auch starkes Schwitzen im Schlaf und nächtlicher Harndrang sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass mit der nächtlichen Atmung etwas nicht stimmt.

 

Schlafapnoe heilen – so geht´s

Bleiben die Atemaussetzer unbehandelt, weil sie nicht erkannt werden, kann das schwerwiegende Konsequenzen für die Gesundheit haben. Aus diesem Grund ist es wichtig Schlafapnoe zu heilen, bzw. die Effekte zu verhindern.

Die permanenten nächtlichen Weckreaktionen des Körpers werden durch die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin oder Kortisol ausgelöst. Dies führt zu einem nächtlichen Bluthochdruck. Zunächst nur in der Nacht, später auch am Tage, wenn die Atemstörungen nicht behandelt werden. Die Folge ist dann ein stark erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Aber auch andere Folgeerkrankungen wie Typ 2 Diabetes, Adipositas (Fettleibigkeit) oder Depressionen werden durch ein Schlafapnoe-Syndrom begünstigt.

Aufgrund der Gefährlichkeit sollte man also unbedingt reagieren, wenn man mehrere der genannten Symptome an sich feststellt. Hier ist der Gang zum HNO-Arzt oder Lungenfacharzt angezeigt, um eine mögliche Beeinträchtigung der nächtlichen Atmung feststellen zu lassen. Durch eine sogenannte Polygraphieuntersuchung ist es möglich die eigene Schlaf- und Atmungsqualität zu Hause aufzeichnen zu lassen. Der Betroffene kann somit in seiner gewohnten Umgebung schlafen, was meist eine sehr realistische Untersuchung ermöglicht. Stellt der untersuchende Arzt nach Auswertung der gewonnenen Daten eine behandlungswürdige Schlafapnoe fest, wird er die notwendigen weiteren Therapieschritte einleiten, um negative Auswirkungen auf den Körper und die Gesundheit des Betroffenen zu vermeiden.