Licht und Schatten im Bloggerleben

Dieser Beitrag ist für Lizziswelt. Dort fragt sie uns Blogger nach unseren positiven Erlebnissen beim Bloggen. Also ich betreibe meine Seite schon seit 2009 und habe sowohl positive als auch negative Erfahrungen erlebt in dieser Zeit. Dennoch bin ich sehr glücklich, dass ich im Internet aktiv bin und dass ich überwiegend dort mein Geld verdiene.

Welche positiven Highlights hat mir das Bloggen gebracht

Zum einen konnte ich durch das Bloggen mit 40 Jahren meinen verhassten Job als Konzern-Controller an den Nagel hängen. Nun arbeite ich von zu Hause und teile mir meine Zeit quasi komplett frei ein. Das ist es, was ich am meisten genieße. Ich habe gemerkt, wie sich meine Laune bessert und, dass ich jetzt erst im Leben richtig glücklich bin.

Was auch eine wichtige Lektion war, das ist die strenge Kundenperspektive, die im Web herrscht. Am Anfang habe ich in meinem Blog mein Gehirn ausgeschissen. Ich habe von den Dingen erzählt, die mich interessieren. Die Folge war, dass kein Mensch auf meinen Seiten zu Besuch war. Erst als ich die Perspektive gewechselt habe, konnte ich guten Content erschaffen. Guter Content wird immer aus Kundenperspektive gedacht. Was brauchen die Menschen? Wofür gehen sie ins Internet? Wie kann ich ihnen helfen? Diese strenge Kundenorientierung ist selbst für viele Unternehmer so neu, dass ich selber merke, dass ich den meisten in unserer Firma voraus war. Denn die meisten Unternehmen oder auch Parteien denken so: wir haben unser Produkt und der Kunde möge es doch bitte exakt so wahrnehmen, wie wir uns das wünschen. Ich erinnere mich da ein einen Politiker, der sagte: “Unser Fehler war, dass wir unsere Inhalte nicht richtig kommuniziert haben.” Typisch. So eine Denke haben Menschen, die ihre Überzeugungen haben und wenn der Wähler / Kunde das anders empfindet, dann war dieser einfach zu doof. So etwas wird im Web knallhart abgestraft.

Bekenntnisse – was mich ärgert

Like-Sucht oder Ähnliches habe ich zum Glück nicht bekommen. Was mich aber ärgert ist, dass die Werbeeinnahmen seit Jahren sinken. Google zahlt immer schlechter und versucht uns Seitenbetreibern ständig Steine in den Weg zu legen. Die Änderungen in der Bildersuche, AMP usw. Sie alle sind dazu da, damit sie mehr verdienen und wir immer weniger bekommen. Frage mich ernsthaft, wer sich dann noch die Mühe macht wertvolle Inhalte ins Web zu stellen.

Ständig neue Probleme sorgen zwar für zahlreiche Lerneffekte, aber manchmal habe ich auch Angst, dass ich irgendwann nicht mehr weitemachen kann, weil die Einnahmen das nicht rechtfertigen.

 

Ein Schwank auf meinem Bloggerleben

Was mich sehr gefreut hat war, dass ich durch meinen Blog einen alten Freund wiedergefunden habe. Ich erstellte Seiten zum Speed-Reading. Mein Freund interessierte sich im Jahr 2009 dafür, weil er Tim Ferris gelesen hatte. Er kam auf die Seite und stellte dann fest, dass wir alte Sport-Kollegen sind. Seit diesem Tag haben wir jeden Tag im Büro Mails geschrieben und uns über Geld-Strategien im Internet ausgetauscht. Heute betreiben wir zusammen eine gut laufende SEO Agentur.

 

Was ich als Blogger gelernt habe

Im Laufe der Jahre verfolgte ich fast täglich jede Menge Blogs zum Thema SEO und Suchmaschinenoptimierung. Vieles davon probierte ich selber aus und habe auf mehrere Internet-Projekten Erfahrungen dazu gesammelt was funktioniert und was nicht. Irgendwann nach 10 Jahren war mir dann klar, dass ich so viel über SEO weiß, dass da viele gar nicht mithalten können. Somit konnte ich mich von einem Tag auf den anderen Selbständig machen. Natürlich habe ich aber damit bis zur nächsten Entlassungswelle meiner Firma gewartet, um in den Genuss einer saftigen Abfindung zu gelangen 😉 – Timing ist alles im Leben.

 

Schattencreme und Nervschutzfaktor

Ich habe einen YouTube-Kanal wo ich ein sehr kontroverses Video über Robert Kiyosaki erstellt habe. Seine Fans toben sich dort mit Hasskommentaren aus. Mir ist das egal. Meine Erfahrung in Finanzen und SEO ist eine solide Wissensbasis. Wenn dort Leute kommen, die dumm sind wie Brot und mir dann erzählen, dass ich keine Ahnung habe, dann denke ich nicht weiter drüber nach. Denn ich weiß, dass sie für immer arme Verlierer bleiben werden, während sich bei mir langsam aber sicher die Geldscheine stapeln.