Kampfsport lernen lohnt sich

Viele Menschen assoziieren mit dem Thema Kampfsport Brutalität oder Prügeleien. So etwas wie Türsteher oder Biker-Gang-Mitglieder vielleicht. Das stimmt so jedoch nicht, denn die Idee des Kampfsports in Asien war es nicht nur andere zu besiegen, sondern er diente auch der Erziehung des eigenen Ichs. Disziplin, Respekt, Aufmerksamkeit und Konzentration – das ist es, worum es bei ihnen eigentlich geht.

Warum es sich lohnt Kampfsport zu lernen

Asiatischer Sport bzw. asiatische Kampfkunst sollte immer von dem Hintergrund betrachtet werden, dass diese Region der Erde sehr stark von der buddhistischen Kultur geprägt sind. Tugenden wie Respekt und Disziplin werden in diesen Breitengraden sehr geschätzt. Der Buddhismus als Philosophie nennt die Meditation als einen wichtigen Bestandteil der Lebensführung. Das Training ist dort ebenfalls Meditation, genau wie beim Tai-Chi.

Betritt man ein Dojo für Karate oder Aikido, dann verbeugen sich die Anwesenden zu aller erst. Man zeigt seinen Respekt für den Ort, man zeigt Respekt für den Meister, für die Mitkämpfer und sogar für die Gegner. Wo sonst wird einem so etwas heutzutage beigebracht? In der Schule ganz sicher nicht und in den Firmen wohl eher auch nicht. Loyalität und Vertrauen ist meist eine einseitige Schiene, die nur dem Arbeitnehmer abverlangt wird. Von der Arbeitgeberseite her fühlt man sich nur dem Profit verpflichtet.

In diesem Zusammenhang eröffnet Kampfsport eine völlig neue Perspektive auf das Leben. Als ich noch jünger war, da haben mich Filme wie “Ghost Dog” fasziniert und auch ich las immer wieder im Buch Hagakure. Aber erst als ich selber Karate und Aikido ausprobiert hatte und Kurse in Zen-Meditation besucht hatte, bekam ich eine tiefere Ahnung vom Zusammenspiel dieser Dinge. Von dem, was im Hagakure stand. Warum er Samurai Tsunemoto Yamamoto so dachte wie er dachte. Warum Ruhe, Konzentration und Disziplin so wichtig sind im Leben.

Bruce Lee hatte es mal so formuliert:

“Der Mensch ist dazu da großes zu vollbringen, wenn er es lernt sich selbst zu besiegen.”

Unser Sensei beim Karate zitierte eine ähnliche Weisheit: Der Mensch ist wie ein Stück Holz, welches einen Bach entlangfließt. Jedes Mal, wenn er irgendwo einen Fels schrammt, wird ein Stück der Kante von ihm abgeschliffen.

Für mich war asiatischer Kampfsport so eine Art Abbildung in klein für das, worum es im Leben geht: Man schwimmt durchs leben. Dann gibt es eine schmerzhafte Erfahrung. Aus dieser lernt man etwas und schwimmt weiter. Durch den Lerneffekt schwimmt man mit mehr Leichtigkeit weiter. Inner besser werden – das ist der Grundgedanke des Bushido und auch des Kaizen. Und das gelingt am besten durch aufmerksame Übung und Lernen.

Die Tatsache, dass man sich rein körperlich gegen einen Angreifer zur Wehr setzen kann ist in der heutigen Zeit fast nur noch ein schöner Nebeneffekt. Der wiederum für Kinder sehr wichtig sein kann. Sie sind leichte Opfer für Mobber und für Bullying. Es ist sehr wichtig für ihr Selbstwertgefühl, dass sie sich aus einer Lage befreien können, in der ihnen Erniedrigung und Schmerz droht.

Es gibt also viele gute Gründe, um sich in der Kampfkunst zu üben. Sucht euch einen der vielen aus, die ich genannt habe 😉