Gehirnjogging: Tipps, wie man das Gedächtnis im Alltag fit hält

Neue Technologien wie Smartphones und Sprachassistenten bieten eine Menge Möglichkeiten, um sich in fast jeder Situation des Tages Notizen zu machen oder Erinnerungen zu speichern. Wir können Informationen jederzeit im Internet nachschlagen, selbst wenn wir unterwegs sind. Daher haben viele Menschen das Gefühl, zu abhängig von ihren elektronischen Geräten zu sein und möchten ihre Gehirnfähigkeiten, insbesondere die Merkfähigkeiten gezielt trainieren und verbessern.

Es gibt Behauptungen, dass der Mensch nur 10% seines Gehirns auch wirklich nutzt. Selbst wenn es sich bei dieser 10%-Theorie nur um einen umstrittenen Mythos handelt: Mit einer verbesserten Hirnkapazität können zahlreiche Unternehmungen im Alltag leichter gehandhabt werden. Beim Einkaufen müssen wir beispielsweise nicht mehr ständig auf die Einkaufsliste schauen, Erinnerungen durch das Smartphone an Geburtstage oder sonstige wichtige Ereignisse werden überflüssig und Telefonnummern tippen wir ganz einfach aus dem Gedächtnis im Handy ein. Und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Hirnkapazitäten zu verbessern. Neusprachlich wird dies häufig auch als Gehirnjogging bezeichnet.

 

Spielen

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Eine sehr lustige und einfache Methode des Denksports sind Spiele. Konzentration und Merkfähigkeit werden für viele Spiele benötigt. In einer Gruppe mit Freunden kann beispielsweise Schach oder Poker gespielt werden, um die Gehirnkapazitäten ganz nebenbei zu verbessern. Diese Spiele wurden unter dem Einfluss bekannter Mathematiker wie beispielsweise Blaise Pascal entwickelt, was bereits ein erster Hinweis darauf ist, wie gut durchdacht die Regeln sind. Wer gerne alleine üben möchte, kann Kreuzworträtsel oder Sudokus lösen. Außerdem gibt es einige Webseiten, die eine Vielzahl an Spielen anbieten, um die Fähigkeiten zu verbessern.

 

Geschichten erzählen

Um möglichst viele Hirnareale durch die Übungen anzusprechen und zu trainieren, sollten die Gehirnjogging-Aktivitäten möglichst abwechslungsreich gewählt werden. Es können, wie bereits erwähnt, zum Beispiel mathematische Areale durch Sudokus angesprochen werden. Aber auch die sprachliche Kreativität sollte unbedingt gefördert werden. Dazu nimmt man sich einfach einige Wörter, die aktuell keinen besonderen Zusammenhang aufweisen und erzählt damit eine Geschichte. Wie lang diese Geschichte ist, spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist, die Wörter in einer sinnvollen Erzählung miteinander zu verbinden. Beispielwörter für die erste Geschichte: Motorrad, Essen, Franzose, Snowboard, Meer, Baum, Zug, Waschmaschine, Schmetterling, Klavier, Essig, Gurke. Werden alle zwölf Bereiche des Gehirns durch Training angesprochen, wird übrigens häufig auch von ganzheitlichem Gedächtnistraining gesprochen.

 

Komfortzone verlassen

In Studien des Massachusetts General Hospital zeigt sich, dass die Gehirnleistung von Menschen, die sich in ihrem Leben immer wieder neuen Herausforderungen gestellt haben, im hohen Alter besser ist, als von denjenigen, die sich schneller mit den Resultaten und sich selbst zufrieden gegeben haben. Doch warum ist das so? Wer sich neuen Herausforderungen stellt, spricht vor allem Zonen im Hirn an, die im Zusammenhang mit starken Emotionen stehen. Dies wirkt sich insgesamt positiv auf die Gesamtleistung aus.

 

Ausdauertraining

Auf den ersten Blick hat die körperliche Fitness für viele Menschen wenig mit der Hirn-Fitness zu tun. Doch tatsächlich fördert körperliches Training auch die Funktionsfähigkeit des Gehirns. Vor allem Cardio-Training verbessert den Blutfluss zum Gehirn. Dadurch wird dieses besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und kann auch besser arbeiten. Joggen, Walken und Radfahren gelten dabei als besonders förderlich. Wer sich hier immer neuen Herausforderungen stellt, zum Beispiel mit höheren Zielen oder abwechslungsreichen Strecken, der bewegt sich auch automatisch aus seiner Komfortzone, was ebenfalls förderlich ist.

 

Meditation

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Nach einer längeren Sporteinheit tut Meditation übrigens nicht nur dem Körper, sondern auch dem Gehirn gut. Zahlreichen Studien zufolge gibt es keine schlimmeren Gegner für die Gehirnkapazitäten als Stress. Durch Meditation lernen wir diesen Abzubauen, in uns zu ruhen und uns auf das Wesentliche zu fokussieren.

 

Regelmäßigkeit

Dies war nicht die letzte Parallele zwischen Sport und Gehirntraining, denn es gibt noch eine sehr wichtige: Die Regelmäßigkeit. Wer beim Sport Erfolge sehen möchte, der sollte sich regelmäßig körperlich betätigen. Genauso ist es auch mit dem Gehirnjogging. Am einfachsten geht dies, indem man die Übungen in den Alltag integriert. Man sollte beispielsweise öfter mal eine Telefonnummer auswendig lernen oder versuchen, sich den Einkaufszettel vor dem Einkauf einzuprägen und erst am Ende zu prüfen, ob auch wirklich an alles gedacht wurde. Mit der Zeit werden solche Übungen zur Routine und gehen spielend leicht von der Hand.
Insgesamt ist es also gar nicht so schwer seine Hirnfähigkeiten zu verbessern. Viele Übungen können leicht in den Alltag integriert werden und fordern ebenso wie beim Sport etwas Ausdauer und Regelmäßigkeit. Dann werden sich schnell Erfolge einstellen.