Oh mein Gott! Unilever beurteilt sein Personal

Heute kam die schier “unglaubliche” Nachricht, dass Unilever sein Personal mit Hilfe von Farben in Kategorien einteilt: Grün für Talente, weiß für den Durchschnitt und Rot für die Minderleister bzw. “Underperformer”. Sehen Sie dazu auch die FTD, gleich zwei mal wird das Thema abgehandelt (Artikel1, Artikel2) – so heiß ist dieses Eisen.

Ich frage mich:

Was ist denn so neu daran? Firmen führen doch ständig Personalbeurteilungen durch, anhand derer sie die besten und die schlechtesten Mitarbeiter ausfindig machen wollen?

Schon der legendäre Jack Welch hat dieses System rigoros praktiziert. Außer in Deutschland, da hat ihm das hiesige Arbeitsrecht zu heftig reingegrätscht.

Wir nehmen nur die Besten?

Interessant ist auch, dass alle großen Konzerne auf ihren Karriereseiten damit werben: “Wir nehmen nur die Besten!”. Wie kann es dann sein, dass nicht alle Mitarbeiter in sattem grün gefärbt sind? Wozu dann der ganze Zirkus mit den Farbtabellen?

Ein Idiot zieht 100 Idioten hinter sich her

Mir ist im Laufe des Arbeitslebens gelegentlich aufgefallen, dass die unfähigsten Sozialidioten, die es auf einen Chefposten geschafft haben, meist andere Narzissten nach oben befördern. Das liegt daran, dass jeder die Kompetenzen für den Erfolg unerlässlich hält, die er bei sich selbst vorfindet. So prägen sie manchmal eine ganze Unternehmeskultur.

Wenn nun ein unfähiger Chef die Beurteilung des Personals vornimmt, was kommt dann dabei raus? Nichts gutes jedenfalls.

Auch für Firmen gilt Angebot und Nachfrage

Ein kleiner Tipp, wie man es besser macht: Auch am Arbeitsmarkt gilt Angebot und Nachfrage. Wollen Sie wirklich die besten Leute? – dann zahlen Sie  doch einfach die höchsten Gehälter im ganzen Land, und schon werden die Talente Ihre Türen einrennen, anstatt Herzchirurgie zu studieren oder als Investmentbanker zu arbeiten. Wenn Sie nur durchschnittlich Zahlen, dann kriegen Sie auch nur Durchschnitt – leben Sie damit.