Selfmade-Millionär unter 20 Jahren #2: Robert Nay mit „Bubble Ball“

Robert Nay aus Utah (USA) programmierte mit nur 14 Jahren das Spiel „Bubble Ball“ und erarbeitete sich damit ein Millionen-Dollar-Vermögen. Es kam Ende des Jahres 2010 in die App-Stores und erreichte binnen weniger Wochen über 2 Millionen Downloads. Damit verdrängte Bubble Ball sogar die „Angry Birds“ für eine Weile von der Spitzenposition.

Robert Nay – Biografie seines Erfolges

Der 14-jährige Robert recherchierte in der örtlichen Bibliothek über das Thema „Programmierung für mobile Geräte“. Er brachte sich so das Programmieren selber bei und entwickelte zusammen mit seiner Mutter das Spielprinzip von Bubble Ball. Am Ende entstand eine Applikation mit über 4.000 Zeilen Code. Für die Erstellung verwendete er das Software-Paket „Corona“, welches genau für diese Zwecke konzipiert wurde.

Robert-Nay-Bubble-Ball-1Im Dezember 2010 gelangte „Bubble Ball“ in die Apps-Stores und verzeichnete bereits nach zwei Wochen über 2 Millionen Downloads. Mittlerweile sind es über 16 Millionen geworden. Die Nachfrage war so groß, das es eine Zeit lang Platz 1 der Charts bei den Gratis-Spielen erklimmen konnte. Dass das Spiel kostenlos verfügbar ist, hat vermutlich am meisten zu seinem schnellen Erfolg und der großen Verbreitung beigetragen.

Auch wenn er an den Downloads nichts verdient hat – bei so einem Kracher waren die Einnahmen durch Werbung und In-App-Käufe so gigantisch, dass Robert binnen kurzer Zeit zu einem kleinen Krösus aufgestiegen ist. Innerhalb von nur zwei Wochen, konnte er sich das Schildchen mit dem Titel „Selfmade-Millionär“ vor die Haustür hängen. Da sieht man mal wieder, welch großes Geld in diesem Markt heutzutage steckt.

 

Spielprinzip von Bubble-Ball

Bubble-Ball ist ein Spiel, welches in der Nische der Knobler und Tüftler große Freude verbreitet. Es geht darum, eine Kugel von A nach B zu befördern. Das Schwierige: die Kugel gehorcht den strengen Gesetzen der Physik. Um das Ziel zu erreichen, hat man eine vorgegebene Anzahl von Mitteln zur Verfügung, die man richtig platzieren muss: Fließbänder, Katapulte, Beschleuniger, Balken, Blocker oder ähnliches.

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Ich persönliche kannte es nicht, habe es mir aber runtergeladen und bin total begeistert. Es ist schlicht aber sehr intelligent – ein wirklich gutes Spiel. Mittlerweile gibt es auch eine aktive Community, die es sich zur Aufgabe gemacht hat ständig neue Levels zu kreieren. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht.

 

Analyse der Erfolgs-Strategie

Ich weiß nicht genau, welches Ziel Robert ursprünglich verfolgt hat, so dass ich nicht sicher bin, ob man überhaupt von einer “Gewinner-Strategie” sprechen kann. Ob er Geld verdienen wollte oder ob er einfach nur Spaß am Tüfteln und Programmieren hatte?

Einige Gemeinsamkeiten zeichnen sich jedoch ab: wie andere Jung-Millionäre auch, stammen die Neureichen von heute oft aus der IT Branche. Die Zeiten sind scheinbar vorbei, wo ein Bastler in seiner Garage eine neune Lampenfassung oder eine Glühbirne entwerfen kann und um diese herum errichtet er dann einen ganzen Konzern – so wie einst Matsushita Konosuke bei Panasonic im Jahr 1918. Technische Innovationen ohne Kapital sind heute viel schwieriger möglich. Internetfirmen und Softwareschmieden sind die Katapulte, die einen am schnellsten in die Etage der Vermögenden befördern können.

IT und App-Entwicklung ist grundsätzlich ein guter Markt. Kapital ist für eine erfolgreiche Gründung nicht unbedingt notwendig, die Einstiegsbarrieren sind somit niedrig. Dieses Umfeld ist für große Profite wie geschaffen. Man erstellt ein Produkt, das absolut keine Logsitik benötigt und unendlich oft kopierbar ist. Ähnlich gut wäre noch die Erstellung von monetisierten Youtube-Videos mit geringen Mitteln.
Jetzt könnte man sagen, dass IT aber nicht jedermanns Sache ist. Klar, ist richtig, aber wenn es ein 14-jähriger hinbekommt, dann sollten das Erwachsene auch hinkriegen, wenn sie es wirklich wollen.

Zudem zeigt sich wieder, dass man im Web offensichtlich doch Reichtum erlangen kann – obwohl der Content bzw. das Produkt unentgeltlich angeboten werden. In meinem letzten Bericht über die kleinen Teenie-Kapitalisten – es ging um Ashley Qualls – kam ich zu dem gleichen Resultat.

Besonders faszinierend finde ich an Robert Nays Geschichte, dass er sich keine Gedanken gemacht hat über Nischen, Zielgruppen, Marktsegmente oder den sonstigen Marketing-Quatsch. Er hat den Leute einfach etwas geboten, dass ihnen Spaß macht und er war clever genug es auf einer Plattform zu machen, wo man auf einen Schlag Millionen von Menschen erreicht. Gut gemacht – Kleiner 🙂